Peinliche Pannenserie im Problem-Spital geht weiter

Peinliche Pannenserie im Problem-Spital geht weiter
Handwerker kappten bei Sanierungsarbeiten eine Ozon-Druckleitung. Die Ambulanz wurde daraufhin evakuiert.

Die Pannenserie im "Problem-Spital" Baden will nicht enden. Am Mittwoch ist es bereits zum fünften schweren Zwischenfall binnen weniger Wochen gekommen. Bei Sanierungsarbeiten wurde eine Ozon-Druckleitung von der ausführenden Firma gekappt. Die Ambulanz der Inneren Medizin musste evakuiert und 15 Patienten in Sicherheit gebracht werden.

190 Millionen Euro hat das neue Landesklinikum in Baden gekostet. Nur ein Jahr nach der Fertigstellung ist es jedoch zu so skandalösen Zwischenfällen gekommen, dass die Opposition im NÖ Landtag nach einem Sonderbericht schreit.

Wassermassen

Begonnen hat alles mit einem schweren Unwetter Anfang Juli. Durch ein geborstenes Abwasserrohr wurde der Keller des Pavillon A knietief von Wassermassen geflutet. Die Feuchtigkeit führte zu schweren Folgeschäden. Nach der Evakuierung und der darauf folgenden Sperre der Intensivstation wegen Schimmelbefalls und anderer Baumängel kommt es derzeit zu umfangreichen Sanierungsmaßnahmen. Für die Behebung eines Wasserschadens wurde am vergangenen Wochenende ein Teil der Psychiatrie gesperrt. Betroffen sind 15 Betten. Im Zuge weiterer Reparaturarbeiten durchtrennten Handwerker am Mittwochvormittag die Druckleitung auf der Inneren Abteilung. Der Ambulanzbereich musste sofort geräumt werden, verletzt wurde aber niemand.

Es dauerte eineinhalb Stunden, bis der Schaden behoben war und die Station wieder ihren Betrieb aufnehmen konnte. Bei der nö. Landeskliniken-Holding verliert man angesichts der langen Mängelliste durch bauausführende Firmen langsam die Geduld. Es sei kaum zu glauben, mit welcher Qualität hier gearbeitet werde.

Laut dem verantwortlichen Generalplaner "Moser Architects" haften im Fall des Landesklinikums Baden die verantwortlichen Firmen für jegliche Bauausführungsmängel. Der Generalplaner selbst weist jede Verantwortung von sich und spielt den Ball an die Firmen weiter. Seine Beauftragung umfasse die Planung des neuen Landesklinikums, nicht aber die Bauausführung, sondern nur deren Überwachung als örtliche Bauaufsicht. Die Oppositionsparteien verlangen einen umfassenden Bericht zu den Vorkommnissen.

Kommentare