Patienten in Pflegeheim in NÖ gequält: Beschuldigte nicht geständig

Heimbewohner sollen gequält und vernachlässigt worden sein.
Staatsanwaltschaft: Beschuldigten machen Verleumdung geltend.

Die Staatsanwaltschaft St. Pölten hat zu dem seit Oktober 2016 laufenden Ermittlungsverfahren gegen fünf ehemalige Pflegekräfte eines Pflegeheims in Kirchstetten (Bezirk St. Pölten Land) am Dienstag zudem mitgeteilt, dass die Beschuldigten nicht geständig seien. Sie würden die ihnen vorgeworfenen Tathandlungen vielmehr bestreiten und Verleumdung geltend machen.

Quintett bestreit Vorwürfe

Das Quintett stehe im Verdacht, im Rahmen der pflegerischen Tätigkeit Heimbewohner gequält und vernachlässigt und strafbare Handlungen gegen deren sexuelle Integrität und Selbstbestimmungen begangen zu haben, so Leopold Bien, der Sprecher der Staatsanwaltschaft. "Im Rahmen umfangreicher Ermittlungen wurden und werden zahlreiche Personen als Zeugen vernommen."

Sachverständiger beauftragt

"Zur weiteren Abklärung der Tatvorwürfe wurde auch ein gerichtsmedizinischer Sachverständiger damit beauftragt, die Heimbewohner zu begutachten und allfällige Gesundheitsschädigungen als Folgen der Taten festzustellen." Die Ermittlungen hätten - auch nach Rücksprache mit dem Sachverständigen - bisher "keinerlei Hinweise auf vorsätzliche oder fahrlässige Tötungsdelikte zum Nachteil von Heimbewohnern" ergeben, so Bien weiter.

Ausführungen in dem auch vom "Falter" erwähnten Chat-Verlauf würden die Beschuldigten damit erklären, dass diese für sie ein Ventil gewesen seien, um mit ihren psychischen Belastungen in der Pflegesituation fertig zu werden. Dass einzelne von ihnen erneut im Bereich der Altenpflege tätig sein sollen, werde in den laufenden Ermittlungen überprüft, hielt Bien außerdem fest.

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