„Ohne Freiwillige geht es nicht“

„Ohne Freiwillige geht es nicht“
Anrufsammeltaxis funktionieren nicht überall. In entlegenen Regionen sollen „Gemeinde-Vereinsbusse“ forciert werden.

Wiesel-Busse von und nach St. Pölten, dichte Schnellbahn-Intervalle nach Wien und neue Querverbindungen mit Bussen im Most- und Waldviertel, dazu der Ausbau alter Bahnen zu touristisch attraktiven Zielen. Der Öffentliche Verkehr in Niederösterreich steht nicht schlecht da. Doch im öffentlichen Raum ist noch viel zu tun, um nicht auf das Auto angewiesen zu sein.

Beim Symposium „Öffentlicher Verkehr im ländlichen Raum“ in Ernstbrunn zeigte der oberste Verkehrsplaner Niederösterreichs, Friedrich Zibuschka, wie die Mobilität in entlegenen Regionen und weitläufigen Kommunen künftig bewältigt werden kann. Und zwar ausschließlich mit individuell angepassten Taxi-Systemen. Bekannt sind die Anruf-Sammeltaxis, die mittlerweile in Ballungsregionen sehr gut funktionieren und von älteren Bewohnern aber auch jüngeren sehr gut angenommen werden. Doch in kleinen Gemeinden scheiterte der Bedarfs-Verkehr vielfach an der Hemmschwelle der Bewohner und letztlich auch an den horrenden Kosten.

Erfolgsbeispiel

Da war es kein Zufall, dass das Nahverkehrs-Symposium diesmal in Ernstbrunn abgehalten wurde. Hat die Gemeinde doch seit Anfang November 2011 das „Ernsti-Mobil“ im Angebot. „Obwohl wir noch im Probejahr sind, funktioniert es hervorragend“, sagt Vizeortschef Horst Gangl. Der Grund dafür sind nicht zuletzt die 51 ehrenamtlich agierenden Lenkerinnen und Lenker, die den Einkauf der Passagiere oft bis ins Haus tragen. „Ohne Freiwillige geht so etwas nicht“, weiß auch Zibuschka.

Laut Verkehrslandesrat Carlo Wilfing sollen derartige „Gemeinde-Vereinsbusse“ weiter ausgebaut werden. Man arbeite derzeit an einem fairen Förderpaket zur Anschaffung leistbarer Kleinbusse.

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