Österreichs Spitzenköche protestieren

Der Rückzug des renommierten Guide Michelin aus Österreich treibt die heimischen "Noch-Sterne-Köche" auf die Barrikaden.

Wie KURIER.at bereits berichtete, wird es ab 2010 keine eigene Österreich-Ausgabe des international anerkannten Guide Michelin mehr geben. Österreichs Spitzengastronomen reagierten zunächst geschockt auf die Entscheidung, wollen diese aber nicht so einfach hinnehmen. Aus diesem Grund begaben sich nun einige namhafte österreichische Kochgrößen nach Wien um ihren Unmut kundzutun und gegen die geplante Einstellung zu protestieren.

Der Tiroler Spitzenkoch Simon Taxacher forderte die Betreiber des Guide Michelin auf, "sich nicht aus der Verantwortung zu stehlen", wie er den Rückzug interpretiert. Unterstützer des Begehrs waren unter anderem Dietmar Maier, Arnold Pucher, Silvio Nickol, Didi Dorner, Joachim Gradwohl, Thorsten Probost und Thomas Dorfer.

Für die Spitzenköche sind die Sterne gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten essenziell, betonte Taxacher: "Ich wollte neun Millionen Euro in ein Hotel investieren", erklärt Taxacher. Ohne die Klientel der Michelin-Leser müsse er das Projekt aber abblasen.

Guide für Leser, nicht für Köche

Der Direktor der Michelin-Guides, Jean-Luc Naret, bedauerte im das Ende des Gourmetführers in Österreich, bittet aber um Verständnis. Seit 2005 habe man die österreichische Wertung betrieben, aber keine ausreichende Leserzahl erreicht, daraus habe man die Konsequenz ziehen müssen. "Ich verstehe, dass die Küchenchefs nicht sehr glücklich damit sind, allerdings machen wird den Guide nicht für die Köche, sondern für die Leser."

Es sei klar, dass die Erwähnung eines Restaurants mit zwei Sternen eine besondere Reverenz sei, und man sei umgekehrt sehr dankbar dafür, dass Wichtigkeit des Gourmetführers anerkannt werde. Allerdings müsse man seitens der Restaurants auch respektieren, dass sich die Österreich-Wertung wirtschaftlich nicht rechne, so Naret, der in Paris die Leitung aller Michelin-Guides innehat.

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