Ökologisch Schmausen - Ist das Festmahl für die Fisch?

Dem Karpfen geht’s zu Weihnacht an den Kragen: Das sei zumindest ökologisch unbedenklich, sagen Umweltschützer.

Während die gerade noch österreichische Fluglinie damit wirbt, über Weihnachten zu verreisen, um eine Gans zu retten, geht es dem Fisch an den Kragen. Denn der landet genauso gerne wie das Geflügel und die Wurscht am Heiligen Abend auf dem Festtisch der Österreicher.

"An der Dreifaltigkeit Karpfen, Gans und Würstel ist schon noch was dran", sagt Roswitha Orac-Stipperger vom Grazer Volkskundemuseum. Würstel hätten in ländlichen Regionen Tradition, wo der 24. Dezember noch als letzter Fasttag begangen und erst nach der Christmette festlich geschmaust wird. Gänse seien eher im Süden beliebt, und der Karpfen stehe im Norden und Osten traditionell auf dem Speiseplan.

In Teufels Küche

Konzentrieren wir uns auf den Fisch. Für den geben Umweltorganisationen geradezu Weihnachts-Warnungen heraus: "Der Fisch in Teufels Küche" titelt etwa besorgt der WWF. Der Hintergrund: Weltweit gelten heute mehr als drei Viertel der Bestände als bis an ihre Grenzen ausgebeutet oder überfischt. Da gelte es, ökologisch sinnvoll einzukaufen. Nur was? "Verbraucher sollten bevorzugt zu heimischem Fisch greifen", sagt WWF-Fischereiexperte Georg Scattolin. "Fisch aus Biozucht oder Fisch mit dem blauen Öko-Gütesiegel des 'Marine Stewardship Council' MSC sind unbedenklich." Empfohlene MSC-Sorten seien Hering, Wild- oder Seelachs, weiters solle man Forelle und Karpfen aus heimischer Zucht auftischen.

Auch Greenpeace rät zum Bio-Karpfen aus Österreich. "Die sind keine Fleischfresser und werden garantiert ohne Gentech-Futter, sondern beispielsweise mit Getreide gefüttert", heißt es seitens der Organisation. Ein Anbieter des unbedenklichen Karpfens ist die "ARGE Biofisch", eine Initiative österreichischer Teichwirte. Weiters hat die Firma Rewe auch heuer wieder "Ja! Natürlich"-Bio-Karpfen aus dem Waldviertel in die Regale von Billa und Merkur geliefert.

Kommentare