Niederösterreich: "NS-Diktion" im NÖ Landtag
„NÖ-VP und Nitsch: Die Blutschande der Blutsbande“. Unter diesem Titel wollten die Freiheitlichen am Donnerstag im Rahmen der Aktuellen Stunde über die Verurteilung der Ehefrau von Hermann Nitsch wegen Steuerhinterziehung diskutieren. Nach Ansicht der FPÖ sollten sämtliche Förderungen für den von ihnen heftig kritisierten Künstler zurückgefordert werden.
FPÖ-Klubobmann Gottfried Waldhäusl sprach in Reaktion auf den Auszug der SPÖ von "Unkultur": Es sei undemokratisch, eine Diskussion zu verweigern.
Für die Grünen stellte Emmereich Weiderbauer lapidar fest, die Präsidiale hätte diese Diskussion nicht zulassen dürfen. Inhaltlich gebe es keinen Kommentar.
ÖVP-Kultursprecher Hans-Stefan Hintner bezeichnete es als "sehr gefährlich, Sippenhaftung zu betreiben" und plädierte für eine Kultur der Sprache. Er verwies auf die regionale Wertschöpfung im Weinviertel durch steigende Besucherzahlen im Nitsch-Museum in Mistelbach. Nitsch sei ein namhafter Vertreter der Moderne, betonte Hintner, und zeigte sich "froh", dass die Politik - und insbesondere Waldhäusl - nicht Geschmacksbehörde sei. Der Kunst Freiheit zu geben sei Ausdruck des Demokratieverständnisses.
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