NÖ: Leiche im Teich war vermisster Winzer

Am 16. Jänner wurde das versunkene Auto geborgen.
"Cold-Case-Fall" nach 12 Jahren endgültig geklärt.

Jetzt ist es traurige Gewissheit: Bei der in einem Teich zwischen Hollenburg und Krems entdeckten Leiche handelt es sich um den seit 2004 vermissten Winzer Karl Wurst aus Traismauer, Bezirk St. Pölten. Allerletzte Zweifel konnten nach mehreren Untersuchungen und einem DNA-Abgleich beseitigt werden, die Identität des stark verwesten Leichnams ist endgültig geklärt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft St. Pölten Freitagvormittag auf Anfrage des KURIER.

Wie berichtet, hatte der Fischer Friedrich Schiefermaier den Anstoß für die Klärung des "Cold-Case-Falles" gegeben. Er wollte am Samstag, dem 17. Jänner, mit einer Unterwasserkamera in einem Teich zwischen Hollenburg und Krems den Fischbestand filmen, fand dabei allerdings ein Auto in ungefähr sechs Metern Tiefe. Als er sich die aufgenommenen Bilder auf seinem Computer ansah, bemerkte er die Unterseite eines Fahrzeuges. Nach Rücksprache mit dem Grundbesitzer wurde sofort die Polizei verständigt.

Bergung

NÖ: Leiche im Teich war vermisster Winzer
Autobergung Hollenburg
Zwei Tage später wurde die Bergung des weißen VW Passat angeordnet. 12 Jahre nach dem Verschwinden des Winzers gibt es "endlich Gewissheit", wie die Witwe kurz nach der Bergung des Autos zum KURIER sagte. Karl Wurst dürfte absichtlich in den Teich gefahren sein. "Hinweise auf Fremdverschulden gibt es nicht", sagt St. Pöltens Staatsanwalt Karl Wurzer im KURIER-Gespräch. Die Ermittlungen hätten jetzt ergeben, dass es sich um die seit 2004 vermisste Person handelt.

Der damals 49-jährige Karl Wurst war am 2. Juli 2004, als die Schüler in Niederösterreich ihre Zeugnisse erhielten, spurlos verschwunden. Mit einem Echolot wurde damals die Donau von Tauchern von Melk bis Wien abgesucht. Auch den Teich, in dem das Auto jetzt gefunden wurde, hatten Taucher untersucht. Da die Sichtweite im Sommer aufgrund des trüben Wassers unter zwei Metern liegt, sei es gut möglich, dass der Wagen leicht übersehen wurde, erklärte der Grundbesitzer.

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