NÖ: Frauenhäuser erhalten 2018 mehr Geld vom Land

Franz Schnabl.
Der Betrag von 1,8 Millionen Euro 2017 steigt neben einer Valorisierung zusätzlich um 80.000 Euro.

Die NÖ Frauenhäuser bekommen 2018 mehr Geld vom Land. Heuer wurden 1,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, für nächstes Jahr werden laut Aussendung neben der üblichen Valorisierung die Berechnungsgrundlagen angepasst, so dass der Betrag zusätzlich um rund 80.000 Euro steige. Wichtig sei, "eine optimale Versorgungs- und Betreuungssituation" sicherzustellen, betonte Landesrat Franz Schnabl (SPÖ).

Das Land Niederösterreich setze - neben der Zusammenarbeit mit Opfer- und Kinderschutzgruppen - auf die intensive und fundierte Arbeit mit den sechs Frauenhäusern, hieß es am Mittwoch in einer Pressekonferenz. 2016 seien in den Einrichtungen in Amstetten, Mistelbach, Neunkirchen, St. Pölten, Mödling und Wiener Neustadt 229 Frauen und 233 Kinder betreut und unterstützt worden.

"Bewusstsein schaffen"

Schnabl wies auf die internationale Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" hin, die am Samstag (25. November) beginnt. Ziel sei, auf das Recht von Frauen auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam zu machen. "Gewalt kennt keine kulturellen oder religiösen Grenzen und zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten, Alters- und Einkommensgruppen", betonte Schnabl laut Landespressedienst den gesellschaftlichen Auftrag, diesen Entwicklungen entgegen zu wirken. Die Leiterin des Frauenhauses in St. Pölten, Maria Imlinger, hielt fest, dass die Kampagne "sensibilisieren, aufmerksam machen und ein Bewusstsein schaffen" solle.

Neun von zehn Opfern von Gewalt in der Partnerschaft seien Frauen. Jede dritte Frau in Europa sei zumindest einmal in ihrem erwachsenen Leben von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen - in Österreich zumindest jede fünfte Frau ab dem 16. Lebensjahr, hieß es. Die Hemmschwelle "an die Öffentlichkeit zu gehen" sei für viele Frauen noch immer groß. "Es braucht viel Mut, die Scham zu überwinden und nicht länger zu verstecken, was in den eigenen vier Wänden passiert", sagte die Leiterin des Frauenhauses Neunkirchen, Barbara Prettner. "Frauen erkennen oft im Zusammenleben, dass sie nicht alleine sind", so Prettner.

Kommentare