Niederösterreich-Arena: „Wenn das voll ist, passt es“

Niederösterreich-Arena: „Wenn das voll ist, passt es“
Teamchef Marcel Koller war auf Lokalaugenschein im Stadion. Eine Strategie für den sportlichen Aufstieg ist nicht erkennbar.

Sehr positiv. Schmuck. Ich denke, wenn das voll ist - passt’s.“ Der Gast ist, vorsichtig ausgedrückt, unaufgeregt. St. Pölten und Fußball – fällt ihm dazu spontan etwas ein? „Nicht bewusst“. Ex-Weltmeister Mario Kempes oder Tschechen-Bomber Antonin Panenka vor 20 Jahren vielleicht, als 10.000 Fans tobten? „Ja, das sagt mir natürlich was.“

Alles, was beim „Sportland NÖ“ Rang und Namen hat, präsentierte Mittwoch Fußball-Teamchef Marcel Koller das modernste Stadion Österreichs. 26 Millionen Euro haben Bund, Land und Stadt für das Oval mit Rasenheizung und 8000 überdachten Sitzplätzen investiert. Bei Bedarf lässt es sich auf 13.000 Sitze erweitern. „Das wär‘ doch ideal für Länderspiele“ gab Sportlandesrätin Petra Bohuslav Koller mit. Immerhin sei man auch schon für die U-21-EM 2015 als ein Spielort angemeldet.

Die Premiere für die „Niederösterreich-Arena“ steht mit 7. Juli bereits fest. Da soll St. Pöltens SKN gegen eine internationale Top-Mannschaft (Werder Bremen oder ein italienisches Team) über sich hinaus wachsen. Offen ist hingegen, wie der Verein die Rakete vom Niemandsland der Zweiten Liga in die Bundesliga zünden soll.

Keine Söldner 

Es ist keine Strategie für den Sprung vom Voith-Platz mit 1000 Fans zum Stadion-Füller erkennbar. Ein Lizenzkauf (Wiener Neustadt) ist geplatzt, Großeinkauf lässt das Zweimillionen-Budget lässt keinen zu. „Wir wollen nicht den Weg der Sternschnuppe gehen, sondern einen Nachhaltigen“ sagt SKN-Trainer Martin Scherb. Junge Talente statt Söldnern. „Wir brauchen Spieler, die brennen.“ Ziel: Bundesliga bis 2015.

„Es gibt keinen Zeitdruck“ bestätigt auch Landes-Sportexperte Fritz Schuster. „Natürlich soll im Stadion einmal Spitzenfußball gespielt werden. Aber nicht mit Gewalt, das kann schnell in die Hose gehen.“

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