Neues Stadtquartier zwischen Siebenhirten und Vösendorf
Stoßstange an Stoßstange schieben sich die Autos über die Triester Straße (B17) Richtung Wien; Wettcafés und leer stehende Gebäude säumen die vierspurige Straße. Im benachbarten Marktviertel in Vösendorf wechseln sich Firmenhallen, Outlet-Center und verwilderte Grundstücke ab. Das Grätzel an der Wiener Stadtgrenze, wo Siebenhirten nahezu nahtlos in die Gemeinde Vösendorf übergeht, führt seit Jahren ein stiefmütterliches Dasein.
Genau hier soll ein neues Stadtquartier entstehen. Die Stadt Wien, das Land Niederösterreich und die Gemeinde Vösendorf arbeiten derzeit an einem gemeinsamen, bundesländerübergreifenden Entwicklungsplan.
Wachstumsregion
Visionen gibt es für die Wien-Niederösterreichische Zusammenarbeit im Rahmen das EU-geförderten Projekts einige. So könnte ein gemeinsamer Schulstandort entstehen. Auch ein modernes Gewerbegebiet sei laut Hacker möglich, sowie in weiterer Folge auch Wohnbau. Während dies aber noch Zukunftsmusik und nicht unumstritten ist, gibt es für kurzfristige Projekte bereits konkrete Ideen. So wäre ein Radweg über die B17 in die Ketzergasse umsetzbar. "Wir arbeiten hier eng mit dem 23. Bezirk zusammen", sagt Vösendorfs Bürgermeisterin Andrea Stipkovits (SPÖ).
"Es geht um ein neues Miteinander von Stadt und Land", betont der nö. Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP). Das Wiener Wachstum habe auch Auswirkungen auf die Umlandgemeinden. "Wir müssen Wege finden, wie wir damit in der Region umgehen."
Eine Herausforderung stellen derzeit jedoch noch die unterschiedlichen Raumordnungsgesetze in Wien und NÖ dar, etwa in Sachen Lärmbelastung – was Auswirkungen auf etwaigen Wohnbau hat. Erste Ideen, die von Studenten der TU Wien erarbeitet wurden, werden heute als Abschluss eines zweitägigen Symposiums in Vösendorf präsentiert. Diese reichen von Fuß- und Radweg- Verbindungen bis hin zu Parks auf Industriehallen sowie erste städtebauliche Konzepte.
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