Nach Gewalttat: Bahnhof ist ab heute Schutzzone

Nach Gewalttat: Bahnhof ist ab heute Schutzzone
St. Pölten - Polizei verstärkt präventiv Sicherheit, ortet aber keinen Krimi-Hotspot

Ein 51-jähriger St. Pöltener Unternehmer streift Anfang November beim Bahnhofsausgang mit einem Trolley ein Radl jugendlicher Wegelagerer mit Migrationshintergrund. Bevor er sich noch entschuldigen kann, strecken ihn zwei Faustschläge zu Boden, ein Fußtritt ins Gesicht folgt, das Opfer landet im Spital und die Täter flüchten. Damit derartiges nicht noch einmal passiert, zückte die Polizei Donnerstag eine bewährte Waffe: Wie schon 2008 wird der Bahnhofsvorplatz ab heute zur Schutzzone erklärt .

Damit wird es der Polizei möglich, gegen Stänkerer und Wegelagerer oder Kleinkriminelle ein Betretungsverbot aus zu sprechen. Wer sich darum nichts pfeift, kassiert eine Geldstrafe bis zu 360 Euro oder Arrest bis zwei Wochen"Wir sehen das insbesondere als Präventivmaßnahme zur Verbesserung der Sicherheit im Bahnhofsbereich" erklärt Interims-Polizeidirektor Karl Perchthaler. Die jeweils von 6 bis 23 Uhr gültige Verfügung tritt vorerst für sechs Wochen in Kraft.

Begleitet wird die Zone von verstärkten Polizeistreifen. Stadtkommandant Franz Bäuchler: "Ein Brennpunkt der Kriminalität ist der Bahnhof allerdings nicht." Heuer gab es bislang 60 Straftaten, darunter zehn leichte Körperverletzungen inklusive jener aus Zügen, die in St. Pölten angezeigt wurden. Nach der Gewalttat hatte sich VP-Stadträtin Ulli Nesslinger ebenso für mehr Sicherheit eingesetzt wie Stadtchef Matthias Stadler und FP-Stadtrat Hermann Nonner. Weiter aufrecht bleibt die Gemeinderats-Resolution nach einem Polizeistützpunkt am Bahnhof.

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