Morddrohungen und Hakenkreuz in Kaserne

Das Hakenkreuz in der Unterkunft wurde umgehend wieder entfernt.
Mistelbacher Grundwehrdiener wurde aus dem Dienst entlassen und angezeigt.

Die Aussage "Du Negersau", sowie ein riesige Hakenkreuz an der Wand in der Unterkunft gingen zu weit. In der Kaserne wurde umgehend gehandelt. Der steirische Grundwehrdiener wurde aus dem Dienst entlassen, ein Disziplinarverfahren läuft und bei der Staatsanwaltschaft wurde auch Strafanzeige erstattet.

Erst am Montag war der 18-Jährige in der Mistelbacher Bolfraskaserne eingerückt. Für die nächsten sechs Wochen hätte er hier seine Ausbildung genießen sollen. "Seinen Kameraden zufolge war er seit Anfang an auffällig", sagt der stellvertretende Kasernenkommandant Hermann Bachl.

Am Freitagnachmittag bracht er dann das Fass zum Überlaufen. Einige Kameraden gegenüber soll der Rekrut Morddrohungen geäußert sowie einen Grundwehrdiener mit dunkler Hautfarbe mehrfach rassistisch beschimpft haben. Obendrauf zeichnete der Steirer ein Hakenkreuz in seiner Unterkunft an die Wand und tätigte vor seinen Kameraden mehrmals den "Hitler-Gruß".

Die Zeichnung wurde jedenfalls sofort wieder entfernt. Von der Polizei wurden die Ermittlungen aufgenommen. Ob der 18-Jährige seine verbliebene Dienstzeit nachholen muss, entscheidet sich nach Abschluss des Verfahrens. "Er wird dadurch aber nicht automatisch vom Grundwehrdienst befreit", teilt das Ministerium mit.

Laut Auskunft des Verteidigungsministeriums kommen neonazistische Vorfälle in Österreichs Kasernen kaum vor. Durch präventive Maßnahmen in der Ausbildung will man solchen Vorfällen jedenfalls vorgreifen.

Kommentare