Ebergassing: Vater starb nach Messerstich

Die Polizei sperrte den Tatort in Ebergassing
Die Reanimationsmaßnahmen waren ohne Erfolg. Der Sohn gilt als dringend tatverdächtig, sein Anwalt spricht von Notwehr.

Mord- und Tatortspezialisten des niederösterreichischen Landeskriminalamtes ermitteln nach einer Familientragödie am Freitagnachmittag in Ebergassing im Bezirk Bruck an der Leitha. Der 59-jährige Landwirt Gerhard S. erlitt einen Bruststich mit einem Messer, worauf der Mann in seinem Wohnhaus leblos zusammensackte. Obwohl Rettungsteams und die Crew des ÖAMTC-Notarzthubschraubers "Christophorus 9" rasch zur Stelle waren und lange Zeit Reanimationsversuche vornahmen, starb das Opfer kurze Zeit später auf Grund der massiven Verletzung.

Kurz nach 15.30 Uhr wurden die Einsatzkräfte zu dem Einfamilienhaus im Zentrum von Ebergassing gerufen. Gerhard S. lag blutüberstömt im Innehof des Wohnhauses. Der Stich mit dem Messer in die Brust hat anscheinend ein großes Blutgefäß getroffen, worauf der Mann viel Blut verlor.

Es wurden sofort alle notwendigen Reanimationsmaßnahmen gesetzt. Nach mehr als einer halben Stunde musste das Team den Kampf um das Leben des 59-Jährigen allerdings aufgeben.

Laut ersten Angaben war Gerhard S. mit einem seiner drei Söhne in Streit geraten. „Der tödlichen Verletzung ging ein massiver körperlicher gewalttätiger Angriff des Vaters gegen seinen Sohn voraus. Mein 18-jähriger Mandant handelte klar in Notwehr. Er wollte mit einem Messer in der Hand den Vater davon abhalten, weiter auf ihn einzuschlagen. Der völlig ausgerastete Vater ließ in dessen Prügelwahn aber nicht von meinem Mandanten ab, stürzte auf meinen Mandanten und verletzte sich dabei selbst tödlich", schildert Anwalt Martin Preslmayr.

Tatortspezialisten des Landeskriminalamtes haben Freitagabend die Spurensicherung abgeschlossen. Anfang der Woche soll die Leiche von Gerhard S. obduziert werden. Danach sollte feststehen ob die Angaben des Sohnes stimmen, dass er in Notwehr gehandelt hat.

Gerhard S. engagierte sich seit etwa 30 Jahren als aktives Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr in Ebergassing. Kommandant Michael Zotter zeigte sich vom Tod seines Kameraden tief betroffen. Die Nachricht von der Tragödie verbreitete sich in der kleinen Gemeinde wie ein Lauffeuer.

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