Mödlinger im Karibik-Urlaub erschossen

Familienvater Gerhard S. (42) wurde in einem Bungalow auf der Insel Barbados ermordet. Warum, ist noch unklar.

Nein, das darf nicht wahr sein. Das ist furchtbar." Eine Nach-barin von Familie S. aus Mödling bricht in Tränen aus. "Die Familie war so lieb und die Kinder so wohlerzogen. Der Herr S. war so hilfsbereit. Er hat mir immer die Einkaufstaschen abgenommen. Jetzt steht seine Frau alleine da", bedauert die Seniorin: " Er war ein liebevoller Mensch und Vater."

Auch Maria Majka und ihr Sohn sind vom Tod des 42-Jährigen geschockt. Ihr Nachbar, der gebürtige Steirer Gerhard S., ist gemeinsam mit seinem Schwiegervater auf der Karibikinsel Barbados in einem Bungalow erschossen worden. "Dabei hat er sich schon sehr auf den Urlaub gefreut", sagt Maria Majka bedrückt.

Der 42-Jährige war mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Kindern auf Einladung des Schwiegervaters Arthur Ch. (79) zu einem Traumurlaub nach Barbados gekommen. Doch dieser endete in einer Tragödie.

Drama

Wie erst jetzt bekannt geworden ist, wurden die zwei Männer in der Nacht auf Mittwoch erschossen. Laut Polizei-Bericht saß die Familie in ihrem Bungalow im Viertel Salters der Hauptstadt Bridgetown, als es an der Tür klopfte. Der Schwiegervater öffnete nichts ahnend die Türe - nur Sekunden später fielen mehrere Schüsse. Der Mann sackte blutüberströmt zusammen. Gerhard S. eilte dem Sterbenden zu Hilfe und wurde selbst Opfer der Attentäter. Ohne zu zögern feuerten sie mehrmals auf den Familienvater. Seine drei Kinder wurden Augenzeugen der Bluttat. Die geschockte Ehefrau alarmierte sofort die Rettungskräfte, doch für die beiden Männer kam jede Hilfe zu spät: Arthur Ch. erlag vor Ort seinen schweren Verletzungen, Gerhard S. starb auf dem Weg zur Not-OP.

Verwechslung

Am Samstag wurden drei Verdächtige bei einer groß angelegten Polizeiaktion festgenommen. "Die Verhöre sind noch im Gange", sagte der zuständige Polizeichef Darwin Dottin. Man habe "alle Anstrengungen unternommen". Örtlichen Medienberichten zufolge dürften die Täter nicht nach Ch., sondern nach seinem Bruder, einem Supermarktbesitzer aus Salters, gesucht haben.

Dieser will nun die Mörder der beiden Männer hängen sehen. In einem Bericht der Saturday Sun kritisierte er, Mörder würden nach einer Haftstrafe "tun können, was immer sie wollen." Die Familie wird laut Außenministerium derzeit von Psychologen und der österreichischen Honorarkonsulin in Venezuela, Margaret Schwaiger, betreut. Wann sie zurück nach Österreich kommen, ist noch offen.

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