Moderne Kunst im historischen Raum

Das neue Perchtoldsdorfer Art-Center
Mitten im historischen Ortskern entsteht das ultramoderne "Art_Center" als neues Heim zeitgenössischer Kunst.
Moderne Kunst im historischen Raum

Die Sanierung eines denkmalgeschützten Hauses aus dem 15. Jahrhundert werden sich manche vielleicht anders vorstellen, aber was da bis Ende 2013 mitten im historischen Ortskern von Perchtoldsdorf entstehen soll, ist sicher ein Hingucker. Das Art_Center soll aber nicht nur äußerlich punkten, sondern auch mit inneren Werten. Als Heim für zeitgenössische Kunst und als Heim auf Zeit für einen zeitgenössischen Künstler.

Mehr als drei Millionen Euro werden für das Projekt verwendet. Alles aus privater Tasche. Dahinter steckt die Immobilienfirma KVG, deren Eigentümer Gernot Schwayer sich als Kunstliebhaber einen Traum erfüllt. Weil er aber im Hintergrund bleiben will, erklärt KVG-Geschäftsführer Werner Breit: "Mit dem Art_Center wird das Projekt Essigfabrik abgeschlossen. Seit 15 Jahren errichten wir hier Wohnraum. Die Verwertung des alten Bürgerhauses ergab aber bei allen durchgerechneten Varianten immer eine rote Zahl. Wenn schon keine Wirtschaftlichkeit möglich ist, dann machen wir jetzt eben etwas Sinnvolles damit."

Nach Plänen von Architekt Benedict Marginter entsteht eine "sympathische Provokation". Abgerissen wird dafür ein desolater aus dem 20. Jahrhundert stammender Teil des Gebäudes. Die historische Bausubstanz aus dem 15. Jahrhundert daneben wird fachgerecht saniert und in die Ausstellungsflächen eingebunden. Alles mit dem Sanctus des Bundesdenkmalamtes.

Schau-Atelier

Neben 650 Quadratmeter Fläche für Ausstellungen, Aktionskunst oder Lesungen wird es auch eine Wohnung samt Atelier geben. Eine Jury wählt einen jungen Künstler aus, der dann ein bis zwei Jahre gratis hier aktiv sein kann. Und dafür als "Schau-Objekt" für Besucher und Schulklassen herhalten darf. Auch ein Restaurant ist geplant.

"Ich freue mich schon auf diesen Markstein am Rande des historischen Zentrums", meint Bürgermeister Martin Schuster. Die "mutige architektonische Idee" gefällt auch Kulturreferentin Brigitte Sommerbauer. Die Änderung des Bebauungsplanes soll im Frühjahr 2012 folgen.

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