Mit Bildung gegen Armut: Caritas eröffnet Lerncafé

Mit Bildung gegen Armut: Caritas eröffnet Lerncafé

Korneuburg – Jetzt mischt sich die Caritas also auch noch in die Bildungsarbeit ein. „Ja!“, sagt Direktor Michael Landau. „Weil wir sehen: Je geringer die Bildung, desto höher die Armutsgefahr.“ In Korneuburg wurde gestern das erste Lerncafé in NÖ eröffnet.

15 Kinder und Jugendliche sind seit wenigen Wochen im Lerncafé. Sie machen hier ihre Hausaufgaben, lernen für Schularbeiten und spielen. Kostenlos. Es sind vor allem Kinder mit Migrationshintergrund. „Weil Eltern diese Aufgabe nicht immer leisten können oder wollen.“ Ein hauptberuflicher und sechs freiwillige Mitarbeiter arbeiten hier.

„25 Prozent der Kinder in Volksschulen haben Migrationshintergrund“, sagt Staatssekretär Sebastian Kurz. Können sie kein Deutsch, hinken sie von Anfang an hinterher. Die Lerncafés sollen dieses Defizit füllen. „Wir reden oft vom Fachkräftemangel. Da dürfen wir nicht vergessen, dass jährlich 10.000 Schüler das Schulsystem verlassen, ohne Ausbildung und Job“, gibt er zu bedenken.

Dem elfjährigen Dani und dem neunjährigen Ömer gefällt es jedenfalls. Und sie haben viel vor. Dani will Mesner werden, Ömer Arzt. „Wir brauchen gut ausgebildete Mesner und Ärzte in Zukunft“, lacht Landesrat Karl Wilfing. Die nächsten Lerncafés eröffnen in Wolkersdorf und St. Pölten.

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