Misstöne in den Musikschulen

Misstöne in den Musikschulen
NÖ Direkt. Prüfbericht über die Musikschulen liegt vor.

Landesförderungen in der Höhe von rund 30 Millionen Euro flossen 2012 ins nö. Musikschulwesen. Die Investitionen in die musikalische Ausbildung der Niederösterreicher lagen 2002 noch bei 17 Millionen Euro. Diese Steigerung hat sich laut Landesrechnungshof ausgezahlt. Teilnehmer aus NÖ waren zuletzt bei musikalischen Bundesbewerben erfolgreicher: "Insgesamt rückte NÖ in diesem Zeitraum im Bundesländervergleich vom fünften auf den zweiten Platz vor."

Dieser Part des aktuellen Prüfberichtes ist es nicht, der den Grünen Kopfzerbrechen bereitet. Bildungssprecher Emmerich Weiderbauer: "Aber der Rechnungshof nennt in 31 Ergebnissen Unzulänglichkeiten bei der finanziellen und organisatorischen Abwicklung, die haarsträubende Mankos aufweisen." So sei etwa eine Studie ("Arbeitsplatz Musikschule") mit Gesamtkosten von rund 500.000 Euro durchgeführt worden, die weder von der zuständigen Kulturabteilung in Auftrag gegeben, noch ausgeschrieben wurde.

Martina Glatz, die Vorsitzende des Musikschullehrerausschusses, berichtet aus der Praxis: "In vielen Musikschulen steht den Schülern und Lehrkräften nicht einmal ein Computer zur Verfügung. Fast alle Musikschullehrer müssen private Noten, Instrumente oder technisches Equipment verwenden." Gleichzeitig werde aber für das Verwaltungspersonal in der Musikschulmanagement NÖ GmbH immer mehr Geld ausgegeben. Letztere ist Teil der Kultur.Region.Niederösterreich GmbH. "Wir fordern, dass die Musikschulen GmbH da ausgegliedert und der Kulturabteilung des Landes unterstellt wird. Dadurch ist eine 100-prozentige Überprüfbarkeit durch den Landtag möglich", sagt Weiderbauer.

Davon hält ÖVP-Mandatarin Bettina Rausch nichts: "Das Musikschulmanagement hat für die 2300 Musikschullehrer sowie für die 58.000 Musikschüler ideale Strukturen geschaffen. Nicht umsonst erreichen die NÖ Musikschulen bei Bundeswettbewerben regelmäßig Top-Ergebnisse."

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