Minutenlanger Todeskampf: Lebenslange Haft für 30-Jährigen
Gerichtspsychiaterin Sigrun Rossmanith bestätigte, was man im Mordprozess am Landesgericht Wiener Neustadt schon Tags zuvor lang und breit gehört hatte. Die Beziehung von Vanessa C. (31) und dem Ex-Häftling Markus G. (30) war ein Pulverfass.
Die Sachverständige bezeichnete die fatale Partnerschaft als "aufgeladenes, hochpathologisches Beziehungsgefüge", bei dem die Partner wider jeglicher Vernunft beieinander blieben. Einer von vielen Streitigkeiten zwischen dem Paar war am Morgen des 15. November in Vanessa C.’s Reihenhaus in Leobersdorf eskaliert. Die 31-Jährige kam laut dem Gutachten von Gerichtsmediziner Wolfgang Denk durch minutenlanges Würgen und fünf Messerstiche in Hals und Brust ums Leben. Markus G. beteuert, dass er die tobende und wild um sich schlagende Frau nur dazu bringen wollte, endlich ruhig zu sein. Er hielt ihr deswegen den Mund zu und beutelte sie am Hals.
Der Angeklagte und sein Verteidiger, Wolfgang Blaschitz, sprachen wegen der monatelangen Streitigkeiten und Demütigungen von einem "Overkill" in der Tatnacht. "Der Angeklagte ist kein Mörder. Die Situation ist ihm entglitten. Einem Mörder entgleitet nichts", erklärt Blaschitz. Rossmanith brachte außerdem den Drogenkonsum des Paares ins Spiel. Am Abend der Tat konsumierten sowohl Opfer als auch Täter jede Menge Alkohol und Kokain. Die Psychiaterin sprach von "einer gefährlichen Sache. "Das macht am gewaltbereitesten", so Rossmanith. Urteil: Markus G. wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt; nicht rechtskräftig.
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