Mehr Mädchen für technische Berufe

Landesrätin Barbara Schwarz (links) will mehr Frauen in technischen Berufen.
Der Girls' Day am 28. April soll Schülerinnen helfen, sich über verschieden Lehrberufe ein Bild zu machen.

Einzelhandel, Bürokauffrau oder Friseurin - jedes zweite Mädchen, das sich für eine Lehre entscheidet, wählt einen dieser Berufe. Der Girls' Day, der offiziell morgen am 28. April begangen wird, soll dem entgegenwirken. Seit 2002 dient er jedes Jahr als Aufruf an Mädchen, sich ein Bild über die Vielfalt ihrer Berufsmöglichkeiten zu machen.

Heuer werden deshalb wieder rund 1800 Mädchen aus 92 Schulen in 85 niederösterreichischen Unternehmen unterwegs sein, um sich über zukunftsorientierte Berufe informieren. Dabei geht es vor allem um Berufe in den Bereichen Handwerk und Technik – also um jene, die aktuell von Mädchen kaum gewählt werden.

„Der Girls' Day soll Mädchen neue Wege in der Ausbildungs- und Berufswahl eröffnen. Ich möchte alle Schülerinnen ermutigen, ihren Fähigkeiten entsprechende Berufe zu wählen. Und die können durchaus im technisch-handwerklichen Bereich liegen“, erklärt Frauen- und Bildungslandesrätin Barbara Schwarz. Der Aktionstag ist Teil ihrer Initiative „Mädchen und Technik“.

Rund 200 Lehrberufe gibt es in Österreich, über 37.000 weibliche Lehrlinge werden aktuell ausgebildet. Mehr als zwei Drittel von ihnen sind auf zehn verschiedene Berufe verteilt und sogar knapp die Hälfte aller weiblichen Lehrlinge konzentriert sich auf nur drei davon. Jede Zweite ist damit entweder im Einzelhandel (9500), als Bürokauffrau (4400) oder als Friseurin (3600) beschäftigt. „Meist sind es nicht Fähigkeiten, die für diese Berufswahl ausschlaggebend sind, sondern Rollenbilder in unserer Gesellschaft“, kritisiert Schwarz diesbezüglich.

Der Girls' Day in Niederösterreich wird heuer von der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft in Kooperation mit dem Generationenreferat des Landes NÖ, dem Arbeitsmarktservice NÖ, der Wirtschaftskammer NÖ und der Industriellenvereinigung NÖ durchgeführt.

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