Mayerling braucht finanzielle Hilfe

Mayerling wird saniert
Nonnen starten Kampagne, um historischen Schauplatz vor dem Verfall zu retten.

Die „Tragödie von Mayerling“ veränderte die Habsburger-Dynastie nachhaltig. Am 30. Jänner 1889 wurden Kronprinz Rudolf und seine Geliebte Mary Vetsera im Jagdschloss tot aufgefunden. Im selben Jahr ließ Kaiser Franz Joseph das Gebäude in ein Kloster umwandeln. Seit damals leben Karmelitinnen im ehemaligen Jagdschloss, um für den Kronprinzen, Vetsera und alle anderen „unglücklichen Menschen“ zu beten.

Heute, 124 Jahre später, sind die Mauern feucht und der Verputz bröckelt. „Das Erbe zu erhalten, bereitet uns finanziell große Sorgen, die sich mit den Einnahmen aus dem Tourismus nicht überwinden lassen“, sagt Priorin Mutter Regina. Sie lebt mit zehn Schwestern im Karmel Mayerling. „Die Gesamtkosten für eine Sanierung belaufen sich auf 1,6 Millionen Euro“, so Sprecherin Anna-Lena Fahrecker. Eine Spendenkampagne soll nun Abhilfe schaffen.

„Viele leben vom Mythos Mayerling, bei der Erhaltung sind die Schwestern aber auf sich allein gestellt“, schildert Pater Karl aus dem Stift Heiligenkreuz, der im Karmel Mayerling regelmäßig Messen feiert. Es sei „eine Schande“, dass diese historische Stätte langsam verfalle.

Tatsächlich gibt es nicht einmal WC-Anlagen, die Wasserleitungen sind 125 Jahre alt. „40.000 Gäste kommen jährlich, ein Großteil wirft aber nur von außen einen Blick auf das Gebäude“, sagt Mutter Regina. Eine zeitgemäße Aufbereitung und Sanierung soll Gäste anziehen. Landeshauptmann Erwin Pröll sagte bereits 800.000 Euro zu. „Der Karmel Mayerling ist eine historische Sensation. Er darf nicht verfallen“, hält Pater Karl fest.

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