Marios Weg zurück ins Leben

Mario Santa, Pflegeheim Mödling, Unfall, Moped
Mittels neuem Computer könnte ein 21-Jähriger wieder kommunizieren. Eime Benefizaktion wurde gestartet.

Von einer Sekunde auf die andere ändert sich dein ganzes Leben.“ Für Silvia Santa und ihren Sohn Mario aus Vösendorf, Bezirk Mödling, war dieser Moment am 5. Mai 2008. Ein schöner Frühlingstag, ein gemeinsamer Tierarztbesuch. Dann noch eine Ermahnung an den Sohn, nicht zu spät heim zu kommen. Doch der damals 16-Jährige sollte nicht mehr nach Hause zurückkehren. Mario verunglückte mit seinem Moped und liegt seither im Wachkoma. Er hatte auf einer kurzen Wegstrecke zwar seinen Helm aufgesetzt, aber nicht zugemacht. Beim Sturz über eine Motorhaube verlor er ihn.

Doch der junge Mann ist ein Kämpfer. Stück für Stück arbeitet er sich seither ins Leben zurück. Mario ist im Landespflegeheim Mödling untergebracht, erhält täglich Logo-, Ergo- und Physiotherapie. Er nimmt seine Umgebung aktiv wahr und kann sich durch kleine Bewegungen artikulieren. Er ist ein fröhlicher Mensch, lacht viel und fixiert seine Besucher mit wachen, freundlichen Augen. Er sei schon immer der Klassenclown gewesen, erinnert sich seine Mama. Kürzlich feierte er seinen 21. Geburtstag. „Wenn ich komme, dreht er den Kopf. Er kann auch schon ’Mama’ sagen“, freut sich Santa über die Fortschritte, die ihr Sohn in den vergangenen fünf Jahren gemacht hat. Die Hoffnung, dass ihr Mario eines Tages wieder aufwacht, hilft ihr durch den Tag.

Kaum Chancen

Dabei waren die Prognosen zuerst dramatisch. Auf der Intensivstation musste Mario künstlich beatmet werden, dann gab es eine Infektion. Die Ärzte gaben ihm keine Chance mehr. „Von da an hat er gekämpft“, sagt Santa.

Seither besucht sie ihren Sohn jeden Tag. Eine Herausforderung für die Alleinerzieherin. Denn neben einer erwachsenen Tochter gilt es noch ihre sechs und sieben Jahre alten Mädels zu versorgen. Ohne ihre Eltern, sagt Santa, würde sie es nicht schaffen. Woher sie ihre Kraft nimmt? „Du musst stark sein. Es gibt keine andere Möglichkeit.“

Nun gibt es für Mario die Chance, sich seiner Umwelt besser mitteilen zu können. Mittels eines speziellen Computers samt maßgeschneiderter Software, der mit den Augen gesteuert werden kann. Damit kann er mit seiner Umwelt kommunizieren, sein Befinden mitteilen und in weiterer Zukunft vielleicht sogar Texte verfassen – eine unglaubliche Verbesserung der Lebensqualität. Allein, Computer und Programm kosten 24.000 Euro. Für Santa unmöglich zu finanzieren.

Hier sprangen jetzt die Vösendorfer Vereine in die Bresche und überraschten Santa mit der Organisation einer Benefizveranstaltung, die am Samstag stattfinden wird. Sogar eine Spendensammlung ist organisiert. Santa ist gerührt und richtet noch einen Appell an die Jugendlichen: „Immer einen Helm aufsetzen und zumachen. Auch auf kurzen Strecken.“

Am Samstag, den 24. August, findet im Schloßstadl Vösendorf ab 15 Uhr eine Benefizveranstaltung für die Anschaffung des Computers für Mario statt. Der Eintritt ist frei, der Reinerlös kommt vollständig dem Projekt „Vösendorf für einen Vösendorfer“ zu Gute. Organisiert wird das Event von den örtlichen Vereinen mit Unterstützung der Gemeinde.

Spenden

Auch ein Spendenkonto wurde zur Unterstützung der Familie Santa eingerichtet: Benefizkonto „Mario“; Raiffeisenbank Vösendorf; BLZ 32250; Kto.-Nr.: 8101440205.

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