Lichtblick nach Jahren im Horror-Häf’n in Ägypten
Viereinhalb Jahre schmachtet Hannes Führinger schon im berüchtigten Tora-Gefängnis in Kairo – für ein Vergehen, das ihm in Österreich im schlimmsten Fall eine Geldstrafe eingebracht hätte. Nun gibt es berechtigte Hoffnung den 36-Jährigen vorzeitig aus der Hölle des ägyptischen Gefängnisses zu bekommen.
Nachdem die Behörden in Kairo durchklingen haben lassen, dass eine diplomatische Lösung in seinem Fall denkbar wäre, haben der niederösterreichische Menschenrechtsaktivist Gustav Jobstmann und die Wiener Rechtsanwältin Astrid Wagner die Vertretung Führingers übernommen. Wagner hat schon einmal diplomatisches Geschick bewiesen. Im bekannten Sorgerechtsstreit um die damals sechsjährige Sofia P. brachte sie die Sache zu einem glücklichen Ende für das Kind. Das will sie auch bei Führinger schaffen.
Bei der Kontrolle am Flughafen Kairo wurde Führinger für einen Terroristen gehalten und sofort verhaftet. Die Ägypter fackelten nicht lange und verurteilten ihn wegen illegalen Waffenimports zu sieben Jahren Haft. "So ist leider das dort geltende Recht. Bei uns hätte es dafür eine Verwaltungsstrafe gegeben, die ein wenig Geld gekostet hätte", erklärt Außenamtssprecher Thomas Schnöll.
Die Bedingungen im Gefängnis sind nicht mit jenen in Österreich zu vergleichen. "Es ist die Hölle. Es gibt keine Fenster, alle Insassen frieren im Winter. Hannes ist durchgehend krank. 30 Insassen teilen sich eine Mini-Zelle", schildert seine Frau Lisa.
Präsident entscheidet
Für Hannes Führinger wurde bereits ein Antrag auf Abschiebung nach Österreich gestellt. Die Entscheidung darüber liegt beim ägyptischen Präsidenten.
Laut Schnöll habe das Außenamt in der Sache bisher alles getan: "Es wurde auch schon ein Gnadengesuch gestellt. Erst diese Woche hat ein Mitarbeiter unserer Botschaft in Kairo Herrn Führinger im Gefängnis einen Besuch abgestattet."
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