Mit Digitalisierung und Kreativität für Chancengerechtigkeit am Land

Mit Digitalisierung und Kreativität für Chancengerechtigkeit am Land
2000 Ideen flossen in den Masterplan zur Entwicklung des ländlichen Raums. Erwin Pröll tritt als Schirmherr auf.

Zwei Drittel der Österreicher leben am Land. Bis 2030, so die Prognosen, sollen jedoch zehn Prozent der Bewohner in die Städte abwandern. Um den ländlichen Raum wieder attraktiver zu machen, arbeitet Umweltminister Andrä Rupprechter unter Beteiligung von Experten, Politikern der einzelnen Bundesländer und vor allem Bürgern am "Masterplan für den ländlichen Raum". Dieser hat mit dem nö. Altlandeshauptmann Erwin Pröll einen prominenten Schirmherr bekommen.

"Wichtigstes Ziel ist es, Chancengerechtigkeit zwischen Stadt und Land zu schaffen", erklärt Rupprechter. Damit soll etwa die Abwanderung von Frauen und jungen, gut ausgebildeten Menschen gestoppt werden. 3000 Leute haben sich bisher an der Erstellung des Masterplans beteiligt, 2000 Ideen wurden gesammelt.

20 Themenfelder haben sich herauskristallisiert, die ersten Themenschwerpunkte wurden nun umrissen. So soll Österreich zu einem digitalen Vorreiter in Europa werden. Sämtliche Regionen sollen die Versorgung mit dem künftigen Mobilfunk-Netz 5G und eine kostengünstige Breitband-Infrastruktur erhalten. Leerstehende Gebäude sollen für Shared Offices und Telearbeitsplätze adaptiert werden.

Mit Digitalisierung und Kreativität für Chancengerechtigkeit am Land
Regionalschwerpunkt: Bei einer Pressekonferenz präsentierten Bundesminister Andrä Rupprechter und LH a.D. Erwin Pröll die Ergebnisse des Masterplans für den ländlichen Raum.
Im Bereich Gesundheit ist die flächendeckende Versorgung laut Rupprechter eine Herausforderung. Binnen 15 Jahren sollen 50 Prozent der niedergelassenen Ärzte in den Ruhstand gehen. Gruppenpraxen, aber auch Adaptionen bei den Kassenverträgen sollen gegensteuern. Hier sei der Hauptverband der Sozialversicherungsträger an Bord. Zudem ist dem Minister der Ausbau der Kinderbetreuungsangebote ein Anliegen. In den kommenden zehn Jahren sollen auch zehn Prozent der Behörden aufs Land ziehen.

Für Pröll ist auch die Kulturarbeit, etwa ein dichtes Museen- und Musikschul-Netz, wesentlich für die Identität des ländlichen Raums. Kreativität müsse gefördert werden, die "kann man nicht googeln", betont der Altlandeshauptmann. In der Vergangenheit habe man bei der Gestaltung des ländlichen Raums auch Fehler gemacht: "Der Rechenstift hat zunehmend die menschlichen Bedürfnisse verdrängt."

Im Sommer soll der Masterplan fertig werden und Maßnahmen enthalten, die ins Arbeitsprogramm der neuen Regierung einfließen.

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