Landwirt zog Burschen aus brennendem Auto

An der Unglücksstelle wurde mit Kerzen der Opfer gedacht.
Bei einem schweren Unfall in NÖ wurden drei Jugendliche schwer verletzt, zwei starben.

Ohne der Hilfe von Leopold H. wären alle fünf jungen Männer im Auto verbrannt. Der 64-jährige Landwirt und pensionierte Lehrer hat bei einem verheerenden Verkehrsunfall Samstagnachmittag im Bezirk Amstetten (NÖ) drei jungen Männern das Leben gerettet, indem er die Schwerverletzten aus dem brennenden Wrack zog. Für zwei Insassen des Wagens kam jede Hilfe zu spät.

Nach der Unfalltragödie auf der L6018 zwischen St. Georgen am Ybbsfelde und Blindenmarkt herrscht im benachbarten Neustadtl Bestürzung und Fassungslosigkeit. Die fünf Freunde im Alter zwischen 17 und 18 Jahren kennen sich von klein auf, sie sind allesamt in Neustadtl in die Schule gegangen. Bei strahlend schönem Wetter wollten sie am Samstag zu fünft ins Erholungszentrum Ausee nach Blindenmarkt baden fahren. Doch dazu ist es nicht mehr gekommen. Der Wagen kam von der Landesstraße ab, überschlug sich mehrmals und blieb neben einer Pumpanlage der EVN am Dach liegen. Das Wrack fing sofort Feuer. Leopold H. war mit seinem Traktor gerade am Nachhauseweg, als er an der Unfallstelle vorbei kam. Während andere Autolenker die Einsatzkräfte riefen, ließ der 64-Jährige keine wertvolle Zeit verstreichen. Er dämmte den Brand mit einem Handfeuerlöscher ein und schickte einen befreundeten Unternehmer zu dessen nahe gelegener Firma, um weitere Feuerlöscher zu holen.

Hilferufe aus dem Auto

Indes nahm Leopold H. bereits Hilferufe aus dem Auto wahr. Über ein Hinterfenster gelang es dem 64-Jährigen, drei junge Burschen ins Freie zu zerren. Wenige Augenblicke später stand das Wrack in Vollbrand. Für Julian O., der zuletzt mit seiner Familie in Viehdorf lebte, und Florian Sch. aus Neustadtl gab es keine Rettung mehr. Die drei anderen wurden in die Krankenhäuser nach Linz, St. Pölten und Amstetten geflogen. Bei zumindest einem bestand Lebensgefahr. W. Atzenhofer

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