Land zeigt Heimbetreiber an und verbessert Kontrolle

Kommissionsleiterin Metz, Landesrat Schnabl und Krisenstab-Leiter Otto Huber (v.r.)
Kommissionsbericht stellt personelle Schwächen und Vernachlässigung fest. Heim-Mitarbeiter kritisieren, dass Vorwüfe veraltet sind

Eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft und Änderungen bei der Heimkontrolle des Landes NÖ. Das sind die wichtigsten Konsequenzen aus dem Bericht der von SPÖ-Landesrat Franz Schnabl eingesetzten Sonderkommission, die sich mit Vorwürfen gegen einen Betreiber von Therapeutischen Heimen für Kinder und Jugendliche in NÖ befasst hat. Inhaltlich war bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz wenig zu erfahren. Darüber könne man aus Rücksicht auf die Kinder und Jugendlichen nicht sprechen.

Wie berichtet, hatte das Land am Mittwoch als Folge des Berichts alle 16 Kinder und Jugendlichen aus den Standorten abgeholt und auf andere Einrichtungen verteilt. Dabei soll en viele der Kinder verzweifelt gewesen sein und geweint haben.

Während der Pressekonferenz protestierte eine größere Gruppe von Mitarbeitern der Heime im Landhaus und anschließend davor gegen die Vorgangsweise des Landes. Auf Transparenten warfen sie der Politik vor, Wahlkampf auf dem Rücken der Kinder zu betreiben. Das Wenige, was offiziell bekannt gegeben wurde, war, dass die betroffene Einrichtung Therapeutische Gemeinschaften (TG) ihre Zusagen über die ausreichende Ausstattung der drei Häuser - in Jaidhof, Sitzenberg und Ebenfurth - mit qualifiziertem Personal nicht eingehalten habe. Hier gibt es indirekt auch den Vorwurf gegen die Kinder- und Jugendaufsicht, dass deren Mitarbeiter sich zu lange hätten vertrösten lassen. „Die Vorwürfe beziehen sich auf einen veralteten Stand von vor eineinhalb Jahren, die Mitarbeiterprobleme sind längst gelöst“, sagt dazu Eva Pieler, Sprecherin der Heim-Mitarbeiter. Zu den in einem der Schließungsbescheide angesprochenen Vorwürfen wegen Anwendung psychischer und psychischer Gewalt gab es keine Konkretisierung. Nur die Information, dass man das Faktum Vernachlässigung bei der Staatsanwaltschaft angezeigt habe. Auf die Frage an die Kommissionsleiterin Simone Metz, warum sie die Funktion übernommen habe, obwohl sie bis wenige Tage davor einen Mandanten vertreten hatte, der gegen die Einrichtung Vorwürfe erhob, sagte sie: „Ich kann das weder dementieren noch bestätigen.“

Land zeigt Heimbetreiber an und verbessert Kontrolle
Heim-Mitarbeiter protestierten gegen Vorgangsweise des Landes

Gravierende Missstände

Kommentare