Länder ziehen beim Tierschutz an einem Strang und sehen erste Erfolge

Züchtungen, die das Aussehen von Tieren nach Modeerscheinungen beeinflussen, sollen eingeschränkt werden, wenn sie Leiden verursachen
Landesreferenten trafen sich in NÖ um gemeinsame Forderungen gegenüber dem Ministerium zu formulieren

Gemeinsam statt einzeln formulieren die Länder seit Kurzem ihre Wünsche zum Tierschutz an den Bund. Zum zweitem Mal (nach einem ersten Termin im Vorjahr) trafen sich am Mittwoch die zuständigen Landesreferenten, diesmal in Krems, NÖ. Viele Themen seien allerdings so kompliziert, dass man "sich Zeit geben wolle", um Lösungen zu finden, sagt der steirische Landesrat Jörg Leichtfried (SPÖ).

Um zu verhindern, dass Tiere weiter nach Schönheitsidealen und ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit gezüchtet werden, fordern die Länder, dass Richtlinien, die der österreichische Kynologenverband (Züchter) schafft, und laufend verbessert, als Gesetz durchgesetzt werden.

Auch der Import von Hunden für den Verkauf in Zoohandlungen wurde angesprochen. Hier wollen die Länder Altersuntergrenzen für Tiere, damit diese keine psychischen Schäden bekommen: "Man muss prüfen, ob die aktuelle Gesetzgebung noch zeitgemäß ist", meint Niederösterreichs Landesrat Maurice Androsch (SPÖ). Der illegale Welpenhandel müsse unterbunden werden. Die via „Kofferraum-Verkauf“ abgesetzten jungen Hunde seien oft krank.

Schlachtlabel

Ein neues Label wünschen sich die Länder für Fleisch, damit Konsumenten erkennen können, unter welchen Umständen ein Tier geschlachtet und wie weit es zum Schlachthof transportiert wurde. Die heißen Themen Gatterjagd und Zucht von Tieren alleine für den Abschuss seien kompliziert, weil es viele Graubereiche gebe, betont Leichtfried. Das brauche mehr Zeit.

Auch übertriebene Tierliebe, die zu Animal-Hoarding ausarte und die Haltung von Exoten wurde angesprochen. Viele Halter würden von Wien wegen der Verbote ins Burgenland ausweichen.

Androsch nennt ein Beispiel für den Erfolg des Vorjahres-Treffens: Die damals von den Ländern geforderte Verschärfung der Strafen für Tierquälerei sei seit 1. Jänner 2016 im Gesetz festgeschrieben. Die zuständige Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) lobt die Zusammenarbeit mit den Ländern und verspricht Unterstützung.

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