Kulinarische Versöhnung nach Punsch & Co

Die weihnachtliche Stimmung auf den Christkindlmärkten ist bei dem gastronomischen Angebot schnell getrübt. Wir haben Alternativen.

Viele freuen sich schon auf das pittoreske Ambiente eines Weihnachtsmarktes mit glänzenden Christbaumkugeln, kreativ geformten Kerzen und dem Duft nach weihnachtlichen Gewürzen. Ob dieser kindlichen Vorfreude geraten die Schattenseiten dieser Kommerzveranstaltungen jedes Jahr aufs Neue in Vergessenheit. Der Punsch wird immer süßer, ist binnen Sekunden nur noch lauwarm und die Kälte kriecht unerbittlich in die Gliedmaßen. Das kulinarische Angebot reicht von Würsteln über glasierten Bratäpfeln bis hin zu Schaumrollen. Bei der Absolvierung dieses vorweihnachtlichen Pflichtprogramms keimt bald der Wunsch nach einem guten Essen in einer warmen Stube. KURIER.at hat für Sie einige Tipps gesammelt, wo Sie sich vom Advent-Trubel erholen können.

Vom Christkindlmarkt zum Schnattl

Unter den Zweigen einer Fichte aus Kärnten findet heuer das X-Mas-Disneyland am Rathausplatz statt. Wenn Kitsch & Menschenmassen das Aufkommen weihnachtlicher Stimmung verhindern, dann hat man nicht viel versäumt, wenn man rasch wieder das Weite sucht. Wobei das Gute ja so nah liegt: Keine zehn Gehminuten sind es zum Schnattl in der Langen Gasse, einem Idealtyp eines Wiener Wirtshauses. Wilhelm Schnattl kocht selbst und legt großen Wert auf hohe Produktqualität und natürliche Geschmackserlebnisse. Das Service-Team passt wunderbar dort hin und serviert mit einer unaufdringlichen Portion Schmäh.

Vom Weihnachtsmarkt ans Meer

Der Kunst- und Kulturmarkt am Karlsplatz ist eine empfehlenswerte Alternative zu den traditionellen Weihnachtsmärkten, aber trotz mehrerer Schilcher-Glühweine werden die Füße langsam aber sicher zu Eisblöcken. Auf Eis gebettet sehen wir da schon lieber Maine-Lobster und Austern von der Atlantikküste. Die gibt es gleich über die Straße im Souterrain am Karlsplatz 5, im Lobsterdock. Patron Werner Aschenberger verwöhnt mit internationalem Seafood bester Qualität. Eine herrliches Kontrastprogramm zu Vanillekipferln und Schokoschirmchen!

Vom Weihnachtsdorf im Alten AKH in die böhmische Kuchl

Wer das Punschhäferl im alten AKH zurückgegeben und den Einsatz dafür mit klammen Fingern in die Manteltasche gesteckt hat, freut sich oft schon auf eine deftige Mahlzeit. Die Bierlokale am Campus sind meist mehr als gut besucht, aber köstlichen Gerstensaft gibt es ja auch anderswo: Es sind nur ein paar Schritte über die Alser Straße in die Schlösslgasse "Zur böhmischen Kuchl". Willkommen bei Velkopopovický, Becherovka und Livanzen! Küche, Gäste und Wirte verleihen dem Lokal ein derart authentisches Flair, dass man sich schon nach wenigen Bieren beim Nachbarn wähnt.

Vom Schloss Schönbrunn in Herzog’s Wirtshaus

Nicht nur bei Touristen ist der Schönbrunner Weihnachtsmarkt sehr beliebt, auch tausende Wiener frequentieren die Stände auf historischem Boden. Zwar noch nicht historisch aber ein lebendes Relikt aus der guten alten Wiener Gastfreundschaft ist Herzog’s Wirtshaus in der Sechshauser Straße. Lassen Sie sich nicht von der fast schon antiken Schank abschrecken – Die Küche ist genial, die Zutaten vom feinsten, die Weine erlesen und der Service professionell und persönlich. Eine kulinarische Schatztruhe, wo man sie am wenigsten vermutet.

Vom Salzburger Dom ins Magazin

Es ist zwar ein anständiger Spaziergang vom Christkindlmarkt am Dom- und Residenzplatz bis ins „Magazin“ in der Augustinergasse, aber der Marsch wird mit lukullischem Verwöhnprogramm belohnt. Neben einer Floristik- und Designshop und einer außerordentlich gut sortierten Vinothek gibt es hier vor allem internationale Küche auf höchstem Niveau in modernem Ambiente. Ein stimmiges Gesamtkonzept, das eine wohltuende Alternative zur manchmal recht verstaubten Salzburger Gastro-Szene darstellt.

Die Weihnachtszeit ist auch in der Gastronomie Hochsaison. Eine Tischreservierung ist daher dringend zu empfehlen.

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