Krisenerprobter Polizei-Manager gibt in NÖ den Ton an

Amtseinfrühung von Konrad Kogler (mi.)
Amtseinführung von Konrad Kogler als neuer Landespolizeichef von Niederösterreich.

Der KURIER hatte die Personalrochade bereits im März prophezeit, am Donnerstag wurde sie schließlich mit einem großen Festakt in St. Pölten vollzogen. Mit dem 52-jährigen Konrad Kogler tritt der bisher oberste Polizist des Staates aus eigenen Stücken in die zweite Reihe und beerbt Franz Prucher als Landespolizeidirektor von Niederösterreich.

Die Gründe für den Wechsel des ehemaligen Generaldirektors für öffentliche Sicherheit an die Polizeispitze in St. Pölten sind vorwiegend privater Natur und in der Familie begründet. Beruflich hat sich Kogler nichts zuschulden kommen lassen, ganz im Gegenteil. Sowohl Innenminister Wolfgang Sobotka als auch dessen Vorgängerin als Koglers "Chefin", NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, sprechen nur in höchsten Tönen von dem Karriere-Polizisten.

"Couragiert"

Er sei ein Sicherheitsmanager, der national und international anerkannt ist. "Couragiert, engagiert und ambitioniert", sagt Mikl-Leitner über den 52-jährigen Steirer, der in Baden lebt. Er habe auch in schwierigsten Situationen – etwa beim Amoklauf in Annaberg oder bei der Flüchtlingskrise – mit Umsicht und Verantwortung agiert.

Sicherlich auch im Hinblick darauf, dass Koglers Vorgänger Franz Prucher angeblich sehr gerne noch ein paar Jahre länger Landespolizeidirektor in NÖ geblieben wäre, streuten alle Beteiligten dem abgedankten Polizeichef Rosen. Unter der Führung von Prucher sei es gelungen, die Zahl der Delikte in Niederösterreich von mehr als 86.000 innerhalb von zehn Jahren auf 76.000 zu senken. Laut Kogler werde man heuer sogar an der 70.000er-Marke kratzen.

Damit dieses Niveau auch gehalten werden kann, kündigte Mikl-Leiter ein "Einstiegsgeschenk" für Kogler an. Im Zuge des Sicherheitspakets sollen bis 2020 in Niederösterreich 1150 Polizeibeamte neu aufgenommen werden, dies bedeute 700 neue Planstellen.

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