Kremser Feuerteufel gefasst: Zu Tatserie gezwungen

Der Kremser Feuerteufel ist gefasst. Dabei stellte sich heraus, dass er nicht nur Täter, sondern auch Opfer sein dürfte: Der 19-jährige Lehrling soll erpresst und zu den Brandstiftungen gezwungen worden sein.

In der Nacht zum Dienstag legte er erst Feuer an einem Müllcontainer im Stadtzentrum, den die Feuerwehr löschte. Dann versuchte er zum dritten Mal einen Holzstoß nahe dem Treppelweg an der Donau anzuzünden. Doch dort lauerten schon Beamte der Kremser Polizei-Kriminaldienstgruppe. Sie packten den Täter und traten das Feuer aus.

Erpresser ausgeforscht

Der Bursche gab auch gleich zu, für die Serie der vergangenen Tage (der KURIER hat berichtet) verantwortlich zu sein. Aber: Ein Freund habe ihn dazu gezwungen. Der habe ihm gedroht, ihn wegen eines Verkehrsunfalles, bei dem er und seine Freundin verletzt worden seien, anzuzeigen – außer er zünde Mülltonnen an. Was zuerst wie eine hanebüchene Ausrede klang, dürfte aber zumindest teilweise stimmen. Die Polizisten forschten nämlich den mutmaßlichen Erpresser aus, der das auch zugab.

Fotos der gelegten Feuer in Krems:

Ausschluss aus Feuerwehr

Der Brandstifter ist zwar ein Feuerwehrmann, war aber nur für Hilfsdienste eingesetzt. „Wir sind sehr enttäuscht“, sagt dazu Gerhard Urschler vom Stadtfeuerwehrkommando. Der 19-Jährige dürfte allerdings nicht aus Freude am Feuer oder Löschen gezündelt, sondern unter Druck des Erpressers gehandelt haben.

„Dass der 19-Jährige bedroht worden sein dürfte, macht fassungslos“, sagt der Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos, Franz Resperger. Er kündigte die sofortige Einleitung eines Disziplinarverfahrens an, das den Ausschluss des Brandstifters aus der Feuerwehr zur Folge haben wird.

„Ich habe den Kollegen schon zum Erfolg gratuliert. Die Bevölkerung kann aufatmen, die Brandserie ist vorbei, zwei Täter sind gefasst und geständig“, betont Polizei-Bezirksommandant Manfred Matousovsky. Er bestätigt auch, dass die Feuerwehr die Polizei tatkräftig unterstützt hat.