Streit um Gefahr durch Gastherme

Gerlinde Kirchler zeigt die nachträglich eingebaute Öffnung im Antlüftungsrohr
Umgebaute Entlüftung entsprach weder Vorschriften noch Hersteller-Montageanleitung

Weil ihre Gastherme in ihrer Mietwohnung über Monate mangelhaft funktionierte, machte eine Kremserin Meldung bei der Behörde: Die ließ die Heizung sofort sperren und plombieren, weil die Lüftung nicht den Montagevorschriften entsprach. „Das hätte schlimm ausgehen können“, sagt Mieterin Gertrude Kirchler. „Es hat nie eine Gefahr bestanden, ich habe sofort alles Nötige veranlasst“, hält Vermieter Michael Sachseneder entgegen.

Etwa eine Woche lang musste der Vermieter Gertrude Kirchler und ihre Tochter Alissa in einem Hotel unterbringen, weil weder Warmwasser noch Heizung zur Verfügung standen.

Inzwischen ließ der Vermieter die Heizung an den Kessel seiner benachbarten Firma anschließen. Und für das Warmwasser hat er der Frau einen Elektroboiler montieren lassen. „Wieder wurde die selbe Firma beauftragt. Und wieder einmal die billigste Lösung, der kleine Speicher. Nach dem Duschen kann ich kaum mehr Geschirr abwaschen“, kritisiert Kirchler. Die meint, dass sie den Vermieter nur über Behördendruck zum Handeln gebracht habe.

Ausgelöst wurde das technische Problem dadurch, dass ein aufgestocktes Nebengebäude die Entlüftung der Gastherme auf kurzem Weg durch die Mauer unmöglich machte. Also verlängerte der Professionist im Auftrag des Vermieters den Abzug. Allerdings wurde dabei die maximale Länge des Abgas- und Zuluftrohres deutlich überschritten.

Loch

„Da haben sie einfach ein Loch in das Abluftrohr im Badezimmer geschnitten“, klagt Kirchler. Eine Lösung, die aus Sicht des Kremser Bauamtes nicht der Zulassung des Heizsystems entspricht. Das wurde bei einer Verhandlung vor Ort dokumentiert.

Karl Greimel vom nö. Haus und Grundbesitzerverband, der mit der Verwaltung des Hauses betraut ist, bescheinigt dem Vermieter, alles Nötige veranlasst zu haben: „Ich bin natürlich auch dafür, dass Sicherheit vorgeht und verstehe, dass die Behörde nichts riskiert.“

„Die jetzt gesetzten Maßnahmen hätten meines Wissens schon vor einem Jahr stattfinden müssen“, kommentiert Bautechniker Markus Kumpitsch, der Kirchler berät.

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