Krems: Einmalige Chance auf Sitz im Rathaus

Krems: Einmalige Chance auf Sitz im Rathaus
Besonders kleine wahlwerbende Gruppen suchen Menschen, die sich in ihren Reihenengagieren wollen.

Noch nie war es so einfach, Spitzenkandidat zu werden - zumindest bei kleinen wahlwerbenden Gruppen: Ein knappes Jahr vor den Gemeinderatswahlen in Krems nehmen wahlwerbende Gruppen mit offenen Armen Menschen auf, die sich in der Kommunalpolitik engagieren wollen. Während Neueinsteiger im Normalfall chancenlos gereiht werden, könnte man bei mancher Gruppierung derzeit durchaus im Spitzenteam landen.

Beispiel Grüne: Der von einst fünf Gemeinderäten in Blütezeiten einzig verbliebene Mandatar, Markus Gonaus, hört auf. Aber von Nachwuchs ist weit und breit keine Spur. Also haben die Grünen eine Kampagne gestartet, um Kandidaten zu finden. "Es gibt mit Sicherheit viele Bürger, die Ideen haben, aber noch keine Möglichkeit hatten, diese umzusetzen. Wer bei uns mitmacht, kann sich sicher sein, dass seine Ideen gehört und ernst genommen werden", sagt Thomas Huber. "Man muss in der Öffentlichkeit stehen, wird manchmal von Bürgern instrumentalisiert. Aber der Bezug ist ein angemessenes Schmerzensgeld", findet Gonaus.

Budget

Etwas besser scheint es dem BZÖ zu gehen: "Es ist leichter, Kandidaten zu finden, als ein Budget für den Wahlkampf aufzutreiben", bleibt Landesobmann Ewald Stadler kryptisch.

"Bei uns zu kandidieren, kann man eigentlich niemandem zumuten, weil eine Person mit Nachteilen für die berufliche Karriere rechnen muss, wenn sie offen für uns auftritt", schmunzelt Wolfgang Mahrer, der derzeit als einziger Mandatar für die Kommunisten und Linkssozialisten im Gemeinderat sitzt. Außerdem muss er als einziger seinen gesamten Gemeinderatsbezug an die Partei abliefern.

Rund 100 Menschen sollen bereits ihre Mitarbeit bei der neuen Kremser Bürgerliste "UBK" angeboten haben. Offen dafür auftreten wollen aber nur wenige. In der ersten Reihe dürften noch Plätze frei sein.

"Wir haben das Team mehr als ein Jahr vor der Wahl beisammen", sagt Werner Friedl von der FPÖ. Aber wer jetzt einsteigt, könnte gleich "unter scharfem Schuss" üben.
Alle genannten Gruppen signalisieren ebenso wie ÖVP und SPÖ, dass sie sich über neue Gesichter freuen.

Fakten: Anzahl, Verteilung, Verdienst

Details 40 Mandate sind in Krems zu vergeben. Davon hält die ÖVP derzeit 20, die SPÖ 16, die FPÖ zwei. KLS und Grüne sind mit je einem Mandatar vertreten. Bei der Gemeinderatswahl 2007 "kostete" ein Mandat rund 345 (gültige) Stimmen. Ein einfacher Gemeinderat verdient rund 680 Euro monatlich(ein Zehntel des Bürgermeisterbezuges). Einen Teil davon müssen die Gemeinderäte allerdings an ihre Parteien abliefern.

Kommentare