"Kommen Sie zu uns, wir haben nichts"

Mit diesem Slogan locken Touristiker in das stille Villgratental in Osttirol. Statt Pistenrummel stehen hier Skitouren am Tagesplan.

Liftanlagen, gut präparierte Pisten, Gondeln und überfüllte Berghütten – das bieten derzeit viele Wintersportorte. Wer aber in der kalten Jahreszeit die Ruhe sucht, dem sei das auf 1402 Meter Höhe gelegene Innervillgraten im Osttiroler Villgratental empfohlen.

Ein Babylift mit 300 Metern Länge ist alles, was das 14 Kilometer lange Villgratental den Wintersportlern an Aufstiegshilfen zu bieten hat. Den ungewöhnlichen Slogan "Wir haben nichts – dafür hat Villgraten noch das, was viele nicht mehr haben", ziehen die Tourismusverantwortlichen konsequent durch, bleiben bei der Landschaft als einziger touristischer Attraktion, lassen keine großen Hotelkästen zu und setzen auf den urigen Charakter des Dorfs.

Höhenmeter aus eigener Kraft

Wer hier abschwingen will, muss sich wohl oder übel die Felle an die Tourenski montieren oder in die Schneeschuhe steigen, um den Berg hinauf zu gelangen. Die Einsamkeit der Hochtäler macht einen besonderen Reiz für die Individualisten unter den Tourengehern aus, die hier einen Ski vor den anderen in den Schnee setzen. Innerhalb von zwei bis vier Stunden bewältigen die Ski-Bergsteiger zwischen 1000 und 1200 Höhenmeter.

Zwar können z. B. Einsteiger im nahen Sillian bei der Bergschule Alpin-Aktiv-Hochpustertal einen Bergführer für eine Skitour im Villgratental buchen (ab 335 Euro für eine Woche mit 5 geführten Touren und Notfallausrüstung), die meisten Skiwanderer sind jedoch auf eigene Faust im relativ einfach zu begehenden Gelände unterwegs.
Der Philosophie des "Nicht-Tourismus" folgend bietet Innervillgraten keine fertig geschnürten Skitouren-Packages an. Die passende Ausrüstung für eine Tour können die Gäste aber in Sillian ausleihen.
Einige Tipps für das weiße Abenteuer in verborgenen Oasen: Kreuzspitze 2624m, Kalksteiner Jöchl 2326 m, Pürgleskunke 2500 m, Gaishörndl 2615 m, Hohes Kreuz 2784 m und vieles mehr.

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