Kollege schaltete Stahlpresse ein: Feuerwehr-Chef starb bei Arbeitsunfall

Die Feuerwehr trauert um ihren Kommandanten
Trauer um den Kommandanten der Feuerwehr Puchberg. Franz Scopez (57) wurde am Donnerstag von einer Maschine erdrückt.

Die Feuerwehr im Bezirk Neunkirchen trauert um einen ihrer engagiertesten Freiwilligen. Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Puchberg am Schneeberg, Franz Scopez, ist am Donnerstagmorgen bei einem furchtbaren Arbeitsunfall im Werk der Firma Schoeller Bleckmann in Ternitz ums Leben gekommen. Der 57-jährige wurde von einer riesigen Stahlpresse erdrückt, die von einem Kollegen anscheinend irrtümlich eingeschalten wurde.

"Der Mann hatte Nachtschicht und wurde von einem Vorarbeiter damit beauftragt, die anscheinend defekte Maschine zu reparieren", schildert ein ermittelnder Beamter. Kurz nach 5 Uhr Früh stand der Schichtwechsel im Werk an. Scopez hantierte zu diesem Zeitpunkt noch immer an der Maschine herum, sein Oberkörper befand sich innerhalb der Stahlpresse.

Kein Sichtkontakt

"Vom Bedienfeld der Maschine kann man diesen Bereich nicht einsehen. Ein Kollege, der in den Dienst kam, schaltete das Gerät ein", so die Polizei. Der 57-Jährige hatte keinerlei Überlebenschance, er war auf der Stelle tot.

Neben den polizeilichen Erhebungen ist auch das Arbeitsinspektorat mit der Untersuchung des Arbeitsunfalles beschäftigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung. Auch die Rolle des Vorarbeiters wird genau durchleuchtet.

Nicht nur in Feuerwehrkreisen, sondern auch in der Ortschaft Puchberg am Schneeberg hat sich die Nachricht vom tragischen Tod des beliebten Kommandanten am Donnerstag wie ein Lauffeuer verbreitet. "Für uns ist es ein tragischer Verlust. Er hatte zahlreiche Funktionen und war auch Unterabschnittskommandant", erklärt dazu der Chef der Neunkirchner Bezirksfeuerwehr, Josef Huber.

Puchbergs Bürgermeister, Michael Knabl, verband seit Jahren nicht nur eine enge Zusammenarbeit, sondern auch eine Freundschaft mit Franz Scopez. "Wir haben in den vergangenen Jahren das Projekt zum Neubau unseres Feuerwehrhauses zusammen bewältigt. Wir sind stolz, so einen gewissenhaften Menschen als Chef unserer Feuerwehr gehabt zu haben", sagte Knabl. Er sei völlig erschüttert über die Nachricht vom Ableben des 57-Jährigen.

Scopez hinterlässt eine Lebensgefährtin, Kinder hatte er selbst keine.

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