König der Berge – der K2

Erstmals 1954 bezwungen, gilt der Berg an der pakistanisch-chinesischen Grenze als technisch schwierigster Achttausender.

Der steil aufragende K2 im Karakorum-Gebirge ist gefürchtet: Zwar ist er mit 8.611 Metern nach dem Mount Everest (8.848 m) "nur" der zweithöchste Gipfel der Erde, gilt er aber unter Alpinisten als schwierigster Achttausender. Immer wieder sorgen tödliche Unfälle für Schlagzeilen. Laut einer 2007 veröffentlichten deutschen Studie kehrten rund 24 Prozent der K2-Gipfelbezwinger nicht mehr lebend zurück.

1986 ging als schwarzes Jahr in die Alpin-Geschichte ein: 13 Bergsteiger starben in mehreren Katastrophen, darunter die Österreicher Hannes Wieser und Alfred Imitzer, sowie die Filmemacherin und Bergpartnerin von Alpinisten-Legende Kurt Diemberger, Julie Tullis. Sie alle kamen bei einem mehrtägigen Sturm, der sie während des Abstiegs überraschte ums Leben. Im August 2008 kostete eine Lawine elf Bergsteigern das Leben, der österreichische Skyrunner Christian Stangl und sein Begleiter Thomas Strausz entgingen dem Unglück knapp.

Anspruchsvolle Routen, steile Wände und Wetterkapriolen

Der K2 gilt aufgrund seiner langen, steilen Wände und anspruchsvollen Routen als technisch schwierigster Achttausender. Vom Basislager auf 5.200 Meter Höhe muss man auf der Normalroute via Abruzzi-Grat 2000 Höhenmeter mit einer Steigung von 45 Grad überwinden. Aufgrund der exponierten Lage des K2 - am Ende des mächtigen Baltoro-Gletschers und an der Flanke des Karakorum - kommt es zusätzlich zu Wetterkapriolen, die den Alpinisten immer wieder zu schaffen machen.

Faszination K2

Der Achttausender, den die Einheimischen "König der Berge" (Chogori) nennen, wurde 1954 erstmals bezwungen: Ein elfköpfiges italienisches Team hatte sich - begleitet von nicht weniger als 500 einheimischen Trägern - aufgemacht, um endlich den Gipfel zu erreichen. Es gab mehrere Rückschläge: Schlechtes Wetter behinderte lange den Aufstieg, ein Expeditionsmitglied starb an einem Lungenödem. Am 31. Juli gegen 17.30 Uhr erreichten Lino Lacedelli und der im Mai 2009 im Alter von 94 Jahren verstorbene Achille Compagnoni, den Gipfel. Sie schleppten ihre bereits leeren Sauerstoff-Flaschen mit sich, um diese als Beweis ihres Sieges auf dem Gipfel zu lassen. Später wurden schwere Vorwürfe laut, die beiden hätten das Leben anderer Expeditionsmitglieder gefährdet - sogar von "versuchtem Totschlag" war die Rede.

Die prächtige Pyramide des K2 hatte schon im 19. Jahrhundert Forscher und Bergsteiger in ihren Bann gezogen. 1856 hatte der britische Offizier Thomas Montgomery den Achttausender, zusammen mit anderen Bergzügen, auf seiner geografischen Entdeckungsreise im Karakorum (damals zu Britisch Indien gehörend) erstmals vermessen. Dabei erhielt das Massiv seine Bezeichnung K2, wobei K für Karakorum steht. 1860 unternahm der britische Hauptmann Henry Haversham Godwin-Austen die erste Expedition zum K2. Den Gipfel erreichte er jedoch nicht. Zu seinen Ehren wurde der Berg in früheren Zeiten auch "Mount Godwin Austen" genannt.

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