Kraftwerksbetreiber nach Hochwasser unter Druck

Hochwasser Greifenstein
Klosterneuburger Stadtchef lässt mit scharfen Worten aufhorchen.

Ich glaube dem Verbund und der Stadt Wien nicht mehr.“ Mit scharfen Worten wirft Klosterneuburgs Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager dem Verbund-Konzern und der Stadt Wien vor, das Hochwasser in Klosterneuburg verschärft zu haben. Konkret sollen die Wehre des Donaukraftwerks Greifenstein zu weit und jene auf der Donauinsel zu wenig geöffnet worden sein. Dadurch hätten die Wassermassen im Bereich zwischen Greifenstein und Wien nicht ausreichend abfließen können. Oberhalb der Staustufe sei der Wasserstand sichtbar niedriger gewesen als unterhalb.

Der Klosterneuburger Gemeinderat wird vom Infrastruktur-Ministerium eine Adaptierung der Wehr-Ordnung fordern, kündigt Schmuckenschlager an. Diese Verordnung regelt, bei welchem Wasserstand die Schleusen und Wehre der Kraftwerke und der Donauinsel geöffnet werden.

Wolfgang Straub, Bezirkshauptmann von Wien-Umgebung, kritisiert außerdem die kaum vorhandene Krisen-Kommunikation mit Verbund und Stadt Wien.

Verbund-Sprecher Florian Seidl und Thomas Kozuh-Schneeberger von der Wiener Gewässer-Verwaltung weisen die Vorwürfe zurück: Man halte die Vorschriften der Wehrordnung genau ein. Der Wasserstand oberhalb des Kraftwerks sei niedriger, weil es bei geöffneten Wehren keine Stauwirkung gebe, erklärt Seidl.

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