"Kebap-Ali": Kein Deutsch, keine Genehmigung

Der umstrittene Kebap-Stand von Ali Turgut
Schneeberger: "Das ist genau jene Parallelgesellschaft, die wir in Wiener Neustadt nicht brauchen"

Mit dem Bau des neuen Marienmarktes am Wiener Neustädter Hauptplatz ändert sich auch einiges für die eingesessenen Marktstandler – und wie berichtet trifft die Umstellung einen von ihnen besonders hart: Nach elf Jahren bedeutet es das Aus für Alihan Turgut, genannt "Kebap-Ali". In der aktuellen Debatte stellt sich Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) am Mittwoch klar hinter die Entscheidung des zuständigen FPÖ-Stadtrates Udo Landbauer.

Der in den 90er-Jahren eingewanderte Türke verkauft am Hauptplatz Kebap, Dürüm, Sandwiches, Veggie-Burger und vieles mehr. Vor einigen Tagen bekam er jedoch Post vom Wiener Neustädter Marktamt, wonach sein bereits 2016 abgelaufener Bescheid nicht verlängert wird.

Die Wiener Neustädter Grünen, die eine Petition für den Kebap-Stand ins Leben gerufen haben, orten dahinter eine politisch motivierte Aktion. So äußerte sich der zuständige FPÖ-Stadtrat Landbauer zum "Thema #kebapgate", folgendermaßen: Er stehe dazu, "dass ein solcher Stand nicht auf den wunderschönen Hauptplatz unserer Stadt passt. Es wird auch niemanden überraschen, dass ich mich nicht mit Nachdruck für noch mehr Kebapstände einsetze."

Schneeberger gab am Mittwoch nun bekannt: „Da die Optik des Standes nicht dem entspricht, was wir uns für das Herz der Stadt vorstellen, stehe ich hinter der Entscheidung von Stadtrat Udo Landbauer. Kritisch ist auch anzumerken, wenn jemand mitten in der Innenstadt auf öffentlichem Gut einen Betrieb führen möchte, obwohl er nach über zwanzig Jahren in Österreich nicht in der Lage ist ausreichend Deutsch zu sprechen, um ohne Dolmetscher beim Bürgermeister vorzusprechen, ja dessen Frau nicht einmal in Ansätzen der deutschen Sprache mächtig ist. Das ist genau jene Parallelgesellschaft, die wir in Wiener Neustadt nicht brauchen und auf öffentlichem Gut nicht wollen. Wenn Herr Turgut allerdings einen alternativen Standort außerhalb der Innenstadt vorschlägt, werden wir diesen sicher prüfen“, so der Bürgermeister.

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