Kampf um Projekt geht weiter

Kampf um Projekt geht weiter
Bauträger stellt umstrittenes Wohnprojekt „Waldmühle“ vor. Gegner in NÖ bereiten Gang zum Verfassungsgerichtshof vor.
Kampf um Projekt geht weiter

Noch vor dem Sommer sollen die Abbrucharbeiten beginnen“, erklärten Gerald Parzer und Norbert Wieczorek am Mittwoch bei der Präsentation des umstrittenen Wiener WohnprojektsWaldmühle Rodaun“. Ein Zusammenschluss von vier gemeinnützigen Wohnbauträgern will bis Ende 2015 auf dem Grund der 1995 stillgelegten Zementfabrik im äußersten Eck des Wiener Gemeindegebiets 450 Wohnungen mit 600 Autostellplätzen errichten. Rund 95 Millionen Euro werden in das Unterfangen investiert.

Kampf um Projekt geht weiter

Herbe Kritik kommt aus den Gemeinden Perchtoldsdorf und Kaltenleutgeben (der KURIER berichtete). Dort fürchtet man den „Verkehrsinfarkt“ im engen Kaltenleutgebner Tal. Schon jetzt stockt der Verkehr, mit dem Neubau wird der Stillstand befürchtet. Zumal sich aktuelle öffentliche Verkehrsanbindungen alles andere als ideal präsentieren.

„Unsere Wohnungen lösen kein Problem aus“, sagt Norbert Wieczorek von der Waldmühle Rodaun GmbH. „Durch das Projekt werden Maßnahmen gesetzt“, ergänzt Gerald Parzer. Vier Kreuzungen sollen umgebaut werden, um den Verkehrsfluss zu gewährleisten. Zudem soll „durch das Recycling der Abbruchmaterialien vor Ort die Zahl an Lkw-Fahrten drastisch reduziert werden“, erklären Wieczorek und Parzer. „Durch Urban Mining sparen wir Ressourcen und schützen die Umwelt.“

Zur Größe der Planung sagen die „Waldmühle-“Geschäftsführer: „Mit der Reduktion auf 450 Wohneinheiten sind wir einen Kompromiss eingegangen - an der Grenze der Wirtschaftlichkeit.“ Die gültige Widmung der Stadt Wien lässt bis zu 700 Wohneinheiten zu.

Klage kommt

An die Widmung wollen Perchtoldsdorf und Kaltenleutgeben anknüpfen. „Grundregeln sind dabei nicht eingehalten worden und unserer Meinung nicht verfassungskonform“, sagen Perchtoldsdorfs Bürgermeister Martin Schuster und Amtskollege Josef Graf aus Kaltenleutgeben. „Eine Klage beim Verfassungsgerichtshof ist in Vorbereitung.“

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