Kampf um die letzte Wiese

Claudia Zeinlinger (2.v.r.): „Die Wiese ist der Spielplatz der Kinder"
Umwidmung in Bauland lässt Bürgerinitiative auf die Barrikaden steigen.

"Der Ernst Körner Platz ist die letzte große freie Fläche in Stockerau, die noch nicht verbaut und offen für jedermann zugänglich ist", erklärt Claudia Zeinlinger. Sie ist eine von gut zehn Anrainern, die für den Erhalt der Wiese, die vor allem Kindern zum Spielen dient, kämpfen.

Seit gut vier Jahren geht nun schon der Streit mit der Gemeinde um eine mögliche Umwidmung der Grünfläche in Bauland. "Bereits im Februar 2012 hatte die Gemeinde Stockerau diesen Versuch gestartet und dafür herbe Kritik einstecken müssen", sagt Gerhard Bursa von der Bürgerinitiative. Damals habe man die Umwidmung abwenden können. Nun, vier Jahre später, wurde sie jedoch abgesegnet. "Damals hatten die Grünen dagegen gestimmt. Jetzt haben SPÖ und FPÖ die Mehrheit und konnten die Umwidmung beschließen", erklärt Zeinlinger. Diese wurde bereits vom Land genehmigt.

Ehemalige Mülldeponie

Die engagierten Anrainer wollen dennoch nicht aufgeben und steigen auf die Barrikaden. Die Argumente, die gegen eine Bebauung sprechen, seien neben dem Erhalt der Wiese vor allem, dass es auf dem Grundstück früher eine Mülldeponie gegeben habe. "Der Boden ist kontaminiert. Die Familien, die sich hier ein Haus kaufen würden, wissen gar nicht, was sie sich antun würden", sagt Zeinlinger. Außerdem befinde sich das Grundstück in einem Hochwasser gefährdetes Gebiet.

Bürgermeister Helmut Laab (SPÖ) kann die ganze Aufregung nicht verstehen: "Die Umwidmung betrifft gerade einmal ein Drittel des Platzes. Rund 3000 von 10.000 Quadratmeter. Das Umwidmungsverfahren ist ganz normal abgelaufen. Es wurde auch ein geologischen Gutachten eingeholt, sonst hätte das Land nicht zugestimmt", sagt Laab. Sechs bis sieben Einfamilienhäuser sollen auf dem Grund entstehen. Dass es sich bei dem Grundstück um eine ehemalige Mülldeponie handeln soll, lässt Laab nicht gelten. "Davon weiß ich nichts", so der Bürgermeister.

Für Zeinlinger und die anderen Anrainer steht fest: "Wir geben nicht auf und sind auch bereit, vor Gericht zu ziehen", so die Vertreterin der Bürgerinitiative.

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