Kalte Kuchl: 180 Raser zum Start der Bikesaison

Symbolbild
Seit zwölf Jahren gilt Tempo 70 für Biker. Viele halten sich nach wie vor nicht daran.

Die Kalte Kuchl zwischen Niederösterreich und der Steiermark ist die wohl berühmteste, aber auch berüchtigtste Motorradstrecke Ostösterreichs. An warmen, sonnigen Tagen sind es Tausende Biker die die atemberaubende Landschaft in die wohl größte Motorrad-Rennstrecke des Landes verwandeln.

Die frühsommerlichen Temperaturen am Wochenende bedeuteten gleichzeitig den Saisonstart der Biker in der Kalten Kuchl. Und dieser hatte es in sich: An nur zwei Tagen wurden knapp 180 Raser geblitzt, neun von ihnen müssen wegen exzessiver Geschwindigkeitsübertretungen den Schein abgeben.

Die örtliche Polizei hatte zusammen mit der Landesverkehrsabteilung eine zweitägige Schwerpunktkontrolle am Rohrer Berg (Bezirk Wr. Neustadt) und anderen neuralgischen Punkten der Strecke abgehalten. "Ohne ständige Kontrollen und Schwerpunktaktionen wäre der Teufel los, gerade zum Saisonbeginn", erklärt ein zuständiger Beamter.

Zivilstreife

Die Zahlen geben der Exekutive recht. Zusätzlich zum Lasermessgerät der Polizei kam außerdem das mobile Radar einer Zivilstreife zum Einsatz. 142 Motorradlenker werden wegen überhöhter Geschwindigkeit angezeigt, 37 konnten ihre Strafe in Form eines Organmandats sofort bezahlen. Neun Lenkern wird auf Grund von exzessiven Geschwindigkeitsübertretungen der Schein abgenommen – die Bandbreite der Überschreitungen lag zwischen 134 und 181 km/h, wohlgemerkt in einer 70er-Zone.

Seit bereits zwölf Jahren gilt auf weiten Teilen der Motorradstrecke Tempo 70 für Biker. Wie das Wochenende gezeigt hat, scheint diese Vorschrift an manchen Motorradhelmen nach wie vor abzuprallen. 229 Sachen hatte der schnellste Biker am Tacho, der je am Rohrer Berg von der Polizei geblitzt wurde. Seine Frau am Sozius schien der Höllenritt ihres Mannes wenig zu stören.

Vor allem seit die Strecke auch von slowakischen und ungarischen Ausflugs-Touristen als Bike-Dorado entdeckt wurde, fühlen sich viele Anrainer, als würden sie ein MotoGP-Rennen besuchen.

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