„Jeder Tote ist einer zu viel“

„Jeder Tote ist einer zu viel“
Nach dem fünften Opfer wird die Todes-Bahnkreuzung überprüft. Möglich: „Lane Lights“ zusätzlich zu der Signalanlage.
„Jeder Tote ist einer zu viel“

Wir haben dort schon so viel getüftelt und geplant, aber offenbar reicht das noch nicht aus“, sagt Gerhard Fichtinger vom nö. Straßendienst. „Jeder Tote oder Verletzte ist einer zu viel. Wir müssen alles, was möglich ist, tun, um die Situation dort noch weiter zu entschärfen.“ Die tödliche Kollision eines 15-jährigen Mopedfahrers aus Türnitz mit einem Regionalzug im St. Pöltener Stadtteil St. Georgen hat die Behörden aufgerüttelt. Das Land ist als Straßenerhalter am Zug, ÖBB und Stadt ziehen mit. „Wir werden jede sinnvolle Maßnahme unterstützen“, erklärt Rathaussprecher Martin Koutny.

Fünf Todesopfer hat der Bahnübergang an der B 20 (Abzweigung nach Ochsenburg) bereits gefordert. 2008 wurde eine Lichtsignalanlage installiert, nachdem ein Jungbauer am Traktor den Crash mit einem Zug nicht überlebt hat. Warum am Mittwoch Christopher Ressel, ein Metaller-Lehrling im Georg Fischer-Werk Traisen, trotz Rotlicht die Kreuzung überquerte, können sich auch die Familienangehörigen nicht erklären. Der Bursch galt als besonnener Vielfahrer, dem sein Moped die große Freiheit bedeutete.

Analyse

„Bei derartigen Unfall-Häufungen muss reagiert werden“, sagt Armin Kaltenegger vom Verkehrs-Kuratorium. Eine Analyse der Situation sei unumgänglich. Mögliche Verbesserungen: Zusätzliche Warnschilder oder der Einbau sogenannter „Lane Lights“. Das sind LED-Lichtleisten in der Fahrbahn und seitlich davon hochgezogen, die bei Zug-Annäherung rot blinken.

Ein System, das seit Ende 2011 nördlich der Todeskreuzung an der Kreuzung B 20/Wolfenberger Straße für zusätzliche Sicherheit sorgt. Installiert, nachdem ein achtjähriger Schüler auf dem Heimweg vom Sommerhort in St. Georgen von einem Zug erfasst und getötet worden ist. Auch in diesem Fall hatte eine konventionelle Lichtsignalanlage das Unglück nicht verhindert.

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