Jede Sekunde zählt: Reanimation per Telefon wird optimiert

Kindern und Erwachsenen wurde die richtige Reanimation erklärt
Im Shopping Ressort wurden dafür 36 Besucher zum Hilfseinsatz gebeten.

"Ich würde sofort den Notruf wählen und auf weitere Anweisungen warten", sagt Mandy Wetska auf die Frage, wie sie bei einem Unfall reagieren würde. Damit am Telefon aber die am besten formulierten Erklärungen weitergegeben werden, hat die Uni Wien eine wissenschaftliche Studie initiiert.

Unter der Leitung von Notfallmediziner Wolfgang Schreiber wurden 36 zufällig ausgewählten Besuchern die gleichen Anweisungen mit unterschiedlichen Formulierungen erteilt. Im Anschluss sollten sie eine Probe-Reanimation an einer Puppe ausführen. "Die Studie überprüft die telefonischen Anweisungen auf Klarheit, Verständlichkeit und Umsetzbarkeit", erklärt Schreiber. Das Ziel: die Reanimation für den Laien noch leichter zu machen.

Ein häufiges Problem: "Mit der Zeit wird die Herz-Druck-Massage einfach langsamer", erklärt Heinz Novosad von Notruf Niederösterreich. Deshalb ließ man beispielsweise ein Metronom im Hintergrund laufen, wodurch der Takt angegeben wird. In den nächsten Wochen werden die Ergebnisse ausgewertet.

Zugleich nutzten die Rettungskräfte die Gelegenheit, Kinder und Erwachsene auf die Notwendigkeit von Reanimationsmaßnahmen aufmerksam zu machen. Nur zehn Prozent der Patienten mit einem Herzstillstand überleben den Zwischenfall. "Bis zu 60 Prozent wären aber möglich", verweist der geschäftsführende Präsident von PULS Mario Kremmel auf Erkenntnisse aus anderen Ländern. Die Angst vor Fehlern blockiere jedoch all zu oft. Christof Constantin Chwojka vom Notruf NÖ betont: "Nur wer gar nicht handelt, macht etwas falsch."

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