Jahre nach Gatterjagd: Verfahren gegen Pröll und Co. eingestellt

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Der Verein gegen Tierfabriken wollte prominente Namen nach der Jagd vor Gericht zerren. Die Justiz sah keinen Grund für einen Strafantrag.

Es sind prominente Namen, gegen die die Justiz fast vier Jahre lang wegen des Vorwurfs der Tierquälerei ermittelt hat. Nach einer Wildschweinjagd in einem Jagdgatter im niederösterreichischen Kaumberg (Bezirk Lilienfeld) hatte der Verein gegen Tierfabriken (VgT) unter anderem Anzeige gegen nö. Landesjägermeister Josef Pröll, Ex-Raiffeisen-General Christian Konrad und den Generalsekretär der Österreichischen Landesjagdverbände, Peter Lebersorger, erstattet. Abgesehen davon, dass Letzterer bei der Jagd gar nicht anwesend war, haben sich die Anschuldigungen auch gegen alle Beteiligten in Luft aufgelöst. Die Staatsanwaltschaft Wien hat das Verfahren gegen sie kürzlich eingestellt.

Zielscheibe Gatter

VgT-Obmann Martin Balluch, der gegen Gatterjagden eintritt, hatte nach der Jagd in Kaumberg den Fall vor die Justiz und in die Medien gebracht. Die Vorgänge wurden als Tierquälerei bezichtigt. "Das hat nichts mit Weidgerechtigkeit zu tun, gefangene Tiere in Massen über den Haufen zu schießen und dadurch schwere Verletzungen in Kauf zu nehmen. Was weidgerecht ist, bestimmt die Jägerschaft selbst und da ist klar, dass dieses Verhalten mehrheitlich nicht akzeptiert wird. Doch die Hardcore-Jägerclique um den nö. Landesjägermeister Josef Pröll schert sich offensichtlich nicht darum", so Balluch in einer Stellungnahme.

Was die Einstellung des Verfahrens gegen die angezeigten Jäger betrifft, war weder Martin Balluch noch ein anderer Vertreter des Vereins zu einer Stellungnahme bereit. Eine schriftliche Bitte des KURIER blieb unbeantwortet.

Pröll beschert die entlastende Entscheidung der Justiz große Genugtuung: "Es ist das rechtskräftig bestätigt, was ich schon immer gesagt habe: Es wurde nach den geltenden Regeln und Gesetzen des Landes Niederösterreich gejagt."

Die Anzeige sei der Versuch gewesen, ihn und andere Namen auf die juristische Bühne und vor Gericht zu zerren und die Jagd im allgemeinen dadurch zu diskreditieren. "Das ist mittlerweile ein klares Kalkül militanter Tierrechtler. Man hofft darauf, für mehrere Wochen, oder in dem Fall Jahre, eine mediale Bühne zu bekommen, um eine Show abzuziehen. Die betroffenen Personen haben in dieser harten Zeit immer Erklärungsbedarf", meint Pröll.

Laut dem Landesjägermeister sei dies ein "Geschäftsmodell", auf das mittlerweile viele NGOs zurückgreifen würden – auch fernab von Tierschutz- oder jagdrechtlichen Themen.

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