"Hundehauptstadt": Neuer Verein will Konflikte mit Vierbeinern reduzieren

Zwischen Hundebesitzern und Nicht-Besitzern kommt es immer wieder zu Streitereien. Das soll durch den neuen Verein reduziert werden
Aufklärung soll friedliches Zusammenleben mit den 2000 Hunden in Klosterneuburg ermöglichen.

Eine Durchschnittsgemeinde in Österreich hat 2000 Einwohner. In Klosterneuburg (Bezirk Tulln) leben genauso viele Hunde. Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP) bezeichnet seine Stadt daher als "Hundehauptstadt" Niederösterreichs, nirgends würden mehr Hunde leben. Im Alltag gibt es zwischen den Menschen und Vierbeinern bzw. zwischen Hundebesitzern und Nicht-Besitzern häufig Konflikte. Auch fehlendes Wissen führt regelmäßig zu Vorfällen. Zuletzt wurde etwa im Augebiet ein Hund von einem Wildschwein getötet. Die neu gegründete "Tierhilfe Klosterneuburg" soll dem mit Aufklärungsarbeit entgegenwirken.

"Der Verein soll als Service- und Beratungsstelle für alle Tierangelegenheiten fungieren und für ein respektvolles Miteinander sorgen", sagt Martina Enzmann, Mitinitiatorin und Stadträtin (Grüne).

Ein Ort mit besonders viel Konfliktpotenzial ist die Pionierinsel am Donauufer. "Hier kommen viele Nutzungsgruppen zusammen: Radfahrer, Spaziergänger, im Sommer Schwimmer und eben Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern. Und das komprimiert auf einem hochfrequentierten Gebiet. Das führt zu Schwierigkeiten", sagt Schmuckenschlager.

Auch viele Wiener würden hierher kommen, um mit ihren Hunden spazieren zu gehen. "Zuletzt habe ich zum Beispiel eine professionelle Gassigeherin aus Wien mit 15 Hunden hier gesehen", sagt Enzmann. Es sei daher wichtig, aufzuklären, was hier erlaubt ist. "Die gesamte Pionierinsel ist Jagdgebiet. Die Jäger dulden aber das Freilaufen der Hunde, wenn der Hund in Sichtweite und abrufbar ist", erzählen die Vereinsobfrauen Angelika Fuchs und Romana Durst.

Suche nach Hundezone

Derzeit gibt es in Klosterneuburg eine offizielle Auslaufzone für Hunde. Sie befindet sich beim Weidlingbach. Ein Standort für eine zweite wird momentan gesucht – auch um Vorkommnisse wie im Augebiet vermeiden zu können. Es sei laut Enzmann jedoch schwierig, ein passendes Grundstück zu finden.

"Neben der Aufklärungsarbeit werden auch entlaufene Tiere vom Verein versorgt", sagt Schmuckenschlager. Ein eigenes Tierheim ist vorerst nicht geplant, weshalb es eine Kooperation mit jenem in St. Pölten gibt.

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