Home-Invasion bei Promi-Banker

Investmentbanker Heinrich Pecina
Hypo-Alpe-Adria und Panama-Papers: Räuber schlugen auf Anwesen von Investmentbanker Heinrich Pecina zu.

Er ist eine der schillerndsten Figuren der heimischen Finanzszene. Heinrich Pecina ist Gründer des Wiener Investmenthauses Vienna Capital Partners, für das Ex-Innenminister Ernst Strasser nach seinem Ausstieg aus der Politik tätig war. Im vergangenen Sommer ist der 67-jährige Investmentbanker im Untreue-Prozess zur Hypo-Alpe-Adria zu bedingter Haft- und 288.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Zuvor hatte der geständige Investor bereits knapp drei Millionen Euro Schadenswiedergutmachung bezahlt.

Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Pecina im November einem kriminellen Angriff auf Leib und Leben nur knapp entronnen. Der 67-Jährige ist auf seinem herrschaftlichen Anwesen in Haslau-Maria Ellend im Bezirk Bruck an der Leitha (NÖ) beinahe Opfer eines brutalen Raubüberfalles geworden. Bei der Home-Invasion sind unbekannte Täter nachts in Pecinas Villa eingedrungen und haben einen Hausmitarbeiter in ihre Gewalt gebracht. Das Opfer wurde geknebelt, gefesselt und eingesperrt, während die Verbrecher mehrere Tresore knackten. Pecina war in den Stunden des Überfalles zu seinem Glück gerade außer Haus.

"Weil Gewalt gegen den Hausangestellten ausgeübt wurde, hat man wegen schweren Raubs gegen unbekannte Täter ermittelt", erklärt der Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Korneuburg, Friedrich Köhl. Das Verfahren sei allerdings vor wenigen Tagen von der Staatsanwaltschaft abgebrochen worden. "Es konnten bis dato keine Täter ermittelt werden und es gibt derzeit auch keine neuen Ansätze für weitere Erhebungen", sagt Köhl. Für das zuständige nö. Landeskriminalamt ist die Sache damit aber noch nicht erledigt. "Ich kann offiziell nur so viel sagen, dass wir dran bleiben und die Ermittlungen auch nicht zu Ende sind", so der Leiter des Landeskriminalamts, Omar Haijawi-Pirchner.

Millionencoup oder Pleite?

Pecinas Sprecher, Michael Fink, gibt sich auf Anfrage des KURIER zu dem Überfall sehr zurückhaltend. "Ich bitte um Ihr Verständnis dafür, dass wir zu nicht abgeschlossenen Verfahren keine Stellungnahmen abgeben können."

Damit bleibt auch die Frage unbeantwortet, ob die Verbrecher in den Tresoren des gut situierten Investmentbanker auf ein Vermögen stießen. Angesichts Pecinas Einfluss will sich dazu niemand den Mund verbrennen. "Kein Kommentar", heißt es von allen Seiten auf Anfrage.

Nach dem Überfall dürfte der 67-Jährige jedenfalls vorgesorgt haben, dass so ein Eindringen auf seinem Grund und Boden nicht noch einmal vorkommt. Als ein Fotograf im Auftrag des KURIER den "Gutshof Pecina" in Maria Ellend fotografierte, wurde dieser sofort von einem russischen Sicherheitsmitarbeiter in Beschlag genommen. Nur wenige Minuten später traf die Polizei ein, die kein gesetzwidriges Verhalten des Fotografen feststellte.

Home-Invasion bei Promi-Banker
Das Anwesen in Maria Ellend (NÖ)

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