Hitzige Debatte um Phantom

Beim Infoabend zur Änderung des Raumordnungsprogramms wurde diskutiert - Golfplatz-Projekt gibt es noch keines.

Ich hab zwar ka Ahnung wo i hinfahr, aber dafür bin i g’schwinder dort", sang einst Helmut Qualtinger im legendären "Wilden mit seiner Maschin’". 60 Jahre später dürften sich Klosterneuburger Lokalpolitiker den Song zum Vorbild genommen haben. Zwei Stunden lang wurde vergangene Woche im Rahmen eines Infoabends zu Verfahrensabläufen für die Änderung des örtlichen Raumordnungsprogramms heftig diskutiert. Es ging um das im Raum stehende Umwidmungsverfahren für die mögliche Errichtung eines Golfplatzes beim Rehab-Zentrum Weißer Hof. Geladen waren Vertreter aller Gemeinderatsfraktionen sowie Bürgerinitiativen und Interessensgruppen, die sich gegen das Golfplatz-Projekt ausgesprochen haben.

Keine Antwort

Es liegt allerdings noch gar kein Projekt vor, über das man debattieren könnte. "Im Mai hat die (staatliche Unfallversicherung, Anm.) AUVA um die Umwidmung von Grundstücken beim Weißen Hof von ,Grünland/
landwirtschaftliche Nutzung’ auf ,Grünland/Sportstätten’ ersucht", berichtete Baudirektor Manfred Fitzthum. Das Ansuchen war nicht begründet, statt genauer Grundstücks-Parzellen seien lediglich Einlagezahlen aus dem Grundbuch angeführt gewesen: "Das ist kein Antrag und kein Projekt, über das die Stadtverwaltung entscheiden kann", sagte der Baudirektor. Die Stadt ersuchte die AUVA um eine Verbesserung ihres Ansuchens und erhielt bis heute keine Antwort.

Das Fehlen eines konkreten Bauprojekts zügelte die Diskussionsfreude der Mandatare und Aktivisten freilich nicht. Die Abläufe einer (allfälligen) Umwidmung samt strategischer Umweltprüfung wurden erläutert, anschließend erklärten die Golfplatz-Gegner, dass und warum sie dagegen sind - wo-gegen eigentlich?

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