Hausbesitzer wollen Platanen fällen lassen

Anrainer-Initiative zur Fällung der Platanen in der Strebersdorfer Straße
Blütenstaub im Frühjahr, Laub das ganze Jahr im Vorgarten. Anrainer wollen deshalb die Platanen fällen. Das Vorhaben polarisiert.

Wird in einer Gemeinde ein Baum gefällt – sei es weil er morsch oder krank ist – gibt es üblicherweise einen Aufschrei in der Bevölkerung. Rasch bildet sich eine Initiative zum Schutz der urbanen Schattenspender. Nicht so in der Strebersdorfer Straße an der Wiener Stadtgrenze. Hier kämpft eine Anrainer-Initiative für die Entfernung der Alleebäume. Der Grund: Die rund 40 Jahre alten Gehölze haben nach Ansicht der Hausbesitzer für sie mehr Nachteile als Vorteile. Die Aufregung ist groß. Natürlich formiert sich auch schon Widerstand.

„Ich habe nichts gegen Bäume, aber es geht um unsere Lebensqualität“, sagt Hausbesitzerin Brigitte Pojkar. Vor ihrem Haus ragen gleich drei Platanen in den Himmel. „Im Frühjahr ist es Blütenstaub, der bis ins Haus kommt und im Herbst brauchen wir die Schneeschaufel, um die massenhaften Blätter und die Samenkugeln wegzuräumen“, sagt Pojkar. Nach vielen Gesprächen mit Nachbarn fasste sie deshalb den Entschluss, für die Entfernung der Bäume einzutreten und startete eine Initiative. Die Nachbarn wurden informiert. Mittels Unterschrift und Zusage zur Finanzierung eines Ersatzbaumes holte sich Pojkar den nötigen Rückenwind. „Ich habe nur jene unterschreiben lassen, die auch die Ersatzzahlung von 150 Euro übernehmen“, sagt Pojkar.

Keine Platane

Franz Schwarzmann hat unterschrieben, obwohl er direkt vor dem Haus keine Platane hat. „Ich verstehe die Probleme mit den Bäumen. Aber ich will auch haben, dass die Strebersdorfer Straße grün bleibt“, sagt der pensionierte Schuldirektor. Nachsatz: „Das Ansinnen der Initiative ist sehr sachlich und in keiner Weise ideologisch beeinträchtigt.“ Maria Stangl, eine 81-jährige Pensionistin sagt: „Ich habe noch nicht unterschrieben, aber ich werde das tun, weil die Wurzeln auch den Kanal zerstören.“

Renate Kolfelner von den Grünen ist gegen die Rodung: „Wenn das Schule macht, passt bald jedem irgendetwas nicht.“ Bürgermeister Andreas Arbesser will das Thema „in den Gremien“ diskutieren.

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