Haus "Helina" ist mit Ende Juni Geschichte

Haus "Helina" in Horn wird mit Ende Juni 2017 geschlossen
Horn. Caritas Wien hat Schließung des Flüchtlingsquartiers beschlossen: Bedarf lässt nach.

Dass es dazu kommen würde, war bereits länger bekannt. Jetzt hat die Caritas Wien gemeinsam mit dem Land Niederösterreich beschlossen, das Haus "Helina" in Horn nach zwei Jahren im Juni zu schließen. Derzeit leben noch 93 Personen in dem für Asylwerber angemieteten, ehemaligen Seniorenheim.

"Ende Juni ist günstig, weil die Kinder die Schule abschließen können. Wir haben die Bewohner informiert, ein Gespräch mit dem Bürgermeister und Vertretern von ,Willkommen Mensch’ geführt", erklärt Martin Gantner von der Caritas Wien. Grund für die Schließung - auch anderer Häuser: es kommen weniger Menschen nach Österreich. Nun werde das Land über künftige Quartiere für verbleibenden Bewohner entscheiden, die Caritas werde beraten.

Die Caritas zieht eine positive Bilanz. Zuletzt habe sich der Wechsel des Hausleiters günstig ausgewirkt. Gantner lobt besonders das Engagement der "Willkommen-Mensch"-Mitarbeiter. Da stimmt auch Bürgermeister von Horn, Jürgen Maier, zu. Die sogenannte "offizielle Betreuung" auch durch die Caritas sieht er allerdings äußerst kritisch. "Manche NGOs leben da in einer Traumwelt", findet Maier.

Auf die Frage, ob sich in Horn etwas in der Einstellung der Bürger gegenüber Flüchtlingen und deren Unterbringung geändert habe, meint der Bürgermeister: "Die anfängliche Skepsis ist dem Alltag gewichen." Große Positionsverschiebungen habe es aber nicht gegeben. Weil anfangs hauptsächlich Familien gekommen wären, sei alles einfacher gewesen. Willkommen-Mensch-Mitarbeiterin Susanne Fernstl erzählt, dass sie zuletzt zunehmend positive Reaktionen bekommen habe. Ihr Kollege Dieter Schewig findet: "Das Leben ist bunter geworen in Horn." Und bei den Meinungen habe zwischen Schwarz und Weiß Grau mehr Platz bekommen. Es sei selbstverständlich geworden, dass Leute mit Kopftuch da sind.

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