AKH-Chirurgen nähten alle fünf Finger wieder an

Finger weg, Unfall mit Tischkreissäge
Ersthelfer, Notarzt, Hubschrauber: Nachdem ein 73-Jähriger mit der Hand in die Kreissäge geriet, funktionierte die Rettungskette perfekt.

Beim Zersägen von alten Paletten geriet der 73-jährige Pensionist Emil Kugler in die Tischkreissäge. Dem gelernten Tischler wurden alle fünf Finger der linken Hand abgetrennt. In einer neunstündigen Not-Operation konnten die Ärzte im AKH alle fünf Finger wieder annähen.

„Jetzt hoffen wir, dass alles gut abheilt“, sagt Nevenka Kugler, die Frau des Opfers. Sie wurde, so wie die Schwester des Opfers, Augenzeugin des Unfalls am Dienstagnachmittag. Emil Kugler hatte nach dem Mittagessen die Tischkreissäge aus der Holzhütte gegenüber geholt und in Betrieb genommen. Der pensionierte Tischler schnitt die Fichtenbretter in Einzelteile. Die beiden Frauen saßen ein paar Meter weiter auf den Gartensesseln und plauderten miteinander.

Das dickste Stück Holz hatte sich Kugler für den Schluss aufgehoben. Und dann passierte es: Das Holz verkeilte sich und wurde vom Sägeblatt mitgerissen. Der Rentner geriet mit der linken Hand in die Säge. „Plötzlich hat er aufgeschrien und dann ist schon das Blut geronnen“, schilderte Juliana Bergermayer, die Schwester des Opfers. Nevenka Kugler brachte ihrem Mann Handtücher, die er um die Hand wickelte. Dann wählte sie den Notruf 144. Wenige Minuten später waren zwei Ersthelferinnen des Roten Kreuzes Haugsdorf am Unfallort und leisteten Erste Hilfe.

Opfer stabilisiert

In der Zwischenzeit nahm der Notarzthubschrauber Kurs nach Seefeld-Kadolz. Um die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes zu überbrücken, kam auch noch das Notarzt-Einsatzfahrzeug (NEF) aus Retz. Der Arzt stabilisierte den Rentner, der viel Blut verlor. Um 19 Uhr lag der Rentner im AKH auf dem OP-Tisch. „Die Ärzte haben ihn die ganze Nacht operiert“, sagt Nevenka Kugler.

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