Giftköder am Bisamberg: Schon zwei Hunde verendet

Gesundheitsschädigend ist die Umstellung für die Tiere allerdings nicht. Die biologischen Wirkungen auf Mensch und Tier sind nur kurzfristig, nach ein paar Tagen haben sich alle eingewöhnt.
Ein Hundehasser legt Giftköder aus. Die Anzeigen häufen sich.

Bei den Hundebesitzern rund um den Bisamberg nördlich von Wien geht die Angst um. Ein Hundehasser legt seit geraumer Zeit Giftköder aus. Zwei Vierbeiner sind in der Vorwoche in Langenzersdorf auf bestialische Art und Weise getötet worden. Die Gemeinde hat jetzt sogar eine offizielle Warnung auf ihrer Homepage veröffentlicht.

Der siebenjährige Mischlingsrüde „Brauni“ ist eines der Opfer. Sonja Winter hatte am Donnerstag in der Vorwoche gemeinsam mit dem Hund die Kinder von der Volksschule abgeholt. Von der Schule bis zum Wohnhaus sind es nur einige Hundert Meter. „Auf dem Weg dürfte der Hund etwas gefressen haben“, sagt Winter.

Am späteren Nachmittag erbrach der Rüde und die Frau brachte den Hund zum Tierarzt. Weil die Zunge des Tieres regelrecht durchlöchert war, dachte der Veterinär zuerst, dass der Hund einen „Nagel-Köder“ gefressen haben könnte. Um das Tier operieren zu können, wurde „Brauni“ narkotisiert. Doch das geschwächte Tier wachte nicht mehr auf. Das Gift hatte die inneren Organe angegriffen. Der Hund verblutete innerlich. „Den Kindern geht der Tod des Tieres nahe“, sagt Winter. Vor Kurzem hat sich im Bürgerservice noch eine Bewohnerin gemeldet, deren Hund auch vergiftet wurde.

Giftköder-Alarm

In Bisamberg häufen sich bei der Polizei Anzeigen über ausgelegte Giftköder. „Die Leute sind äußerst sensibilisiert. Vor zwei Jahren gab es in Stammersdorf einen Giftköder-Alarm und im Vorjahr am Marchfeldkanal“, sagt Karl Laimer, Vater von Sonja Winter, der auch Vizebürgermeister von Langenzersdorf ist. Nach der ersten Einschätzung könnte es sich bei dem Gift um eine Quecksilberverbindung handeln. Genaueres erwartet man sich vom toxikologischen Gutachten, das noch in Arbeit ist.

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