Anrainer fühlen sich „im Stich“ gelassen
Dass nach dem Hochwasser die Gelsen kommen, wusste man im Osten Niederösterreichs schon lange. Dass man den Blutsaugern hilflos ausgesetzt ist, wird den Anrainern aber erst jetzt schmerzlich bewusst: Die Gelsen kommen in „Schwärmen“, auch tagsüber. Die Anwohner fühlen sich wie „eingesperrt in einem Käfig.“
Eigentlich sollte der Einsatz des biologischen Gelsengifts B.t.i. (Ein Bakterium das die Larven abtötet) die Problematik entlang der March- und Thaya-Auen in den Griff bekommen. In der 3600 Einwohnergemeinde Marchegg, ist von den Regulierungsmaßnahmen aber nichts zu spüren.
Das Land NÖ steht in diesem Punkt hinter den Naturschützern: „Wir haben die Situation erkannt, aber uns sind die Hände gebunden. Es ist schwierig, Ausnahmegenehmigungen in Naturschutzgebieten zu erwirken. Außerdem handelt es sich um ein vergleichsweise kleines Teilgebiet. Für die Region ist der Naturschutz einfach wichtiger“, erklärt Martin Tschulik, Leiter der Abteilung Naturschutz des Landes NÖ, auf eine KURIER-Anfrage.
Giftige Selbsthilfe
Während man sich seitens der Behörden ratlos und naturbewusst gibt, kämpfen die Betroffenen mit eigenen Mitteln. „Wir kaufen Gift und sprühen es regelmäßig in unserem Garten“, erzählt Karin Baca.
Dass die notwendige Selbsthilfe mit gesundheitsgefährdenden Giften nicht im Sinne des Naturschutzes ist, steht fest. Warum die Verantwortlichen nicht reagieren, verstehen die Betroffenen deshalb nicht.
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